Tanzende Polarlichter am Himmel über Island
Polarlichter an der Gletscherlagune Jökulsárlón im Südwesten von Island

Was ist eigentlich … ein Polarlicht? – Katla Travel

Wenn sich die Blätter von Büschen und Bäumen färben, die letzten Schafe und Pferde aus dem Hochland zurück in den Tälern sind und die Nächte immer länger werden, beginnt die Zeit des Polarlichts in Island. Aber was genau sind Polarlichter? Was ist Aurora borealis? Und was ist der Unterschied zwischen Nordlicht und Polarlicht?

Naturspektakel Polarlichter

Es ist wieder so weit: Von Oktober bis März stehen dick vermummte Gestalten auf Wiesen, einsamen Pisten, hinter Bauernhofunterkünften und starren nach oben. Über ihnen tauchen flüchtige, helle Schlieren auf, verändern permanent ihre Form und leuchten in psychedelischen Farben. Ein magischer Moment für jeden Beobachter.

Polarlicht, Wasserfall, Island
Kirkjufellsfoss auf der Snaefellsness-Halbinsel

Was sind Polarlichter und was ist Aurora borealis?

Einfach gesagt ist ein Polarlicht ein Leuchten am Himmel, das rund um die Polarregionen am Nord- und Südpol auftritt. Auf der Nordhalbkugel nennt man die Polarlichter Aurora borealis, während man sie auf der Südhalbkugel als Aurora australis bezeichnet. Die Farbpalette der Polarlichter beinhaltet rote, grüne und blaue Töne, die sogar bis ins Violette reichen.

Polarlicht, Küste, island
Nordlicht unweit Reykajvík

Während früher die Menschen den tanzenden Himmelslichtern teils skeptisch oder sogar angstvoll gegenüberstanden, kommen heute Reisende aus der ganzen Welt im Winter auf die Nordhalbkugel, und besonders nach Island geflogen, um das betörend schöne Schauspiel am Nachthimmel zu erleben. Also, dicke Stiefel, Handschuhe, Mütze und warme Klamotten an, Kamera-Akkus geladen – dann raus in die isländische Nacht. Neben den Nordlichtern bietet Island im Winter eine Vielzahl spannender Highlights.

Was Polarlichter sind, lässt sich einfach mit den energiegeladenen Teilchen der Sonnenwinde erklären
Magisches Licht über dem Kirkjufell

Wie entstehen Polarlichter?

Um das Naturspektakel bewundern zu können, braucht es zwei Dinge: eine dunkle, klare Nacht und den Sonnenwind. Als Sonnenwind bezeichnet man energiegeladene Teilchen, die von der Sonne ausgestoßen werden, schließlich auf das Magnetfeld der Erde treffen und von diesem abgelenkt werden.

Bauernhof, Polarlichter, Island
Winternacht bei Höfn

Die Magnetfeldlinien sind nach Norden gerichtet, senkrecht zur Flugbahn der Sonnenteilchen. Dadurch wirkt auch die Lorentzkraft, die die elektrisch geladenen Teilchen senkrecht zu ihrer Flugbahn und dem Magnetfeld der Erde ablenkt. Sobald sich diese elektrisch geladenen Teilchen mit erdeigenen Atomen verbinden, entstehen Nordlichter, oder Polarlichter. Das alles geschieht in einer Höhe von etwa 100 Kilometern.

Zu welcher Jahreszeit lassen sich Polarlichter beobachten?

Als besten Monate für die Sichtung gelten die Herbst- und Wintermonate. Im September und Oktober sowie im Februar und März haben Sie statistisch gesehen die besten Chancen, freien Blick auf die Polarlichter zu haben. Da die Lichter über der Wolkendecke entstehen, bietet ein wolkenfreier Himmel die besten Voraussetzungen, das Spiel am Himmel beobachten zu können.

Polarlichter erhellen die Südküste von Island
Farbspektakel an der Südküste von Island

Was sind die Unterschiede zwischen Nordlichtern und Polarlichtern?

Grundsätzlich beschreiben beide Begriffe dasselbe Phänomen. Polarlicht ist dabei der Überbegriff, der Nordlichter und Südlichter umfasst. Der Begriff Nordlicht bezieht sich also konkret auf das Naturschauspiel auf der Nordhalbkugel unseres Planeten. Was auf der Nordhalbkugel Nordlichter sind, sind auf der Südhalbkugel Südlichter.

Polarlicht, Thingvellir, Island
Nordlichter über dem Ƥingvellir Nationalpark

Wo kann man Polarlichter sehen?

Polarlichter sind innerhalb des sogenannten Polarlichtovals zu beobachten. In diesem Oval befinden sich neben Schweden, Norwegen, Finnland, Schottland und Kanada auch Island. Das Magnetfeld der Erde ist durchzogen von Magnetfeldlinien, die zu den Polen hin Öffnungen bilden und die die Sonnenteilchen aufgrund ihrer Ladung anziehen. Deshalb sind Richtung Nord- und Südpol besonders beeindruckende Polarlichter zu sehen. Die besten Tipps, um Polarlichter zu fotografieren, haben wir in unserem Blog zusammengefasst.

Stöbern Sie durch unsere Nordlichtausflüge und gucken Sie sich die Polarlichter gerne in der Webcam an.

Was muss ich beachten?

Zunächst einmal müsst ihr natürlich mit dem Wetter Glück haben, bei bedecktem Himmel sind die Nordlichter nicht zu sehen. Ihr habt keine Lust, alle paar Minuten nach den Himmelslichtern zu gucken? Falls ihr ein Ferienhaus mit Hotpot gemietet habt, könnt ihr euch einfach nach dem Abendessen in das heiße Nass setzen, den Kopf zurücklehnen, entspannen und in den Himmel gucken.

Ferienhaus, Polarlicht, Wasserfall, Island
Gemütliches Ferienhaus in Südisland

Wenn ihr ohne Hotpot seid, dann fahrt auf jeden Fall aus der Stadt oder dem Dorf hinaus aufs Land. Sucht euch einen ruhigen Platz, wo kein Kunstlicht stört, und nehmt eine Kanne heißen Tee mit.

Was soll ich anziehen?

Außerdem solltet ihr Mütze, Handschuhe, dicke Stiefel sowie mehrere Lagen Klamotten an- oder zumindest griffbereit dabeihaben. Manche schwören auch auf Taschenwärmer, die müsst ihr nicht unbedingt aus Deutschland mitbringen, sondern könnt sie auch in Outdoorgeschäften oder Baumärkten in Island kaufen. Und dann genießt einfach die Zeit unter klarem Himmel und die Magie, die sich über euch entfaltet.

Island gilt als eines der besten Länder, um das Nordlicht zu beobachten. Wer die Lichter während der Island-Reise mit eigenen Augen sehen will, dem empfehlen wir unsere Reise „Islands winterliche Naturwunder“ mit den Highlights in Südisland.

Polarlichter erhellen den Himmel über einem DC-3 Flugzeugwrack in Islands Süden.
Nordlichter erhellen den Himmel über einem DC-3 Flugzeugwrack in Islands Süden.

 

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(Fotos: unsplash: Federico Bottos, Martin Brechtl, Ari Dinar, Kym Ellis, Toby Elliott, Landon Arnold, S Migaj, Mateusz Klein, Thomas Tucker, Oldskool Photography, v2osk)

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