Februar in Island ist die ruhigste Zeit des Jahres, was den Tourismus angeht, aber dennoch bietet auch dieser Monat die vielfältigsten Urlaubserlebnisse im Süden der Insel: Wenn man sich gut auf das Wetter und die Temperaturen einstellt, dann sorgen einzigartige Aktivitäten wie Polarlicht-Touren, das Erkunden von Eishöhlen und andere tolle Unternehmungen für eine unvergessliche Reise.
Die Beziehung der Deutschen zum Februar? Die meisten würden vermutlich sagen: Es ist kompliziert. Im Februar hat man schon einige kühle Monate hinter sich – und dennoch sind es noch viele Wochen, bis es verlässlich warm wird. Ein schwieriger Monat für viele also. Vielleicht einfach mal Islands Südküste bereisen im Februar? Dort ist natürlich auch nicht warm zu dieser Zeit, aber so abwechslungsreich und spannend, dass Winterblues gar kein Thema mehr ist.
Februar in Island: Das Wetter und die Temperaturen
Der Februar in Island ist – dem Golfstrom sei Dank – milder, als man denkt angesichts der Lage der Insel. In Reykjavík liegt die Durchschnittstemperatur im Februar bei etwa 1°C, landesweit schwanken die durchschnittlichen Temperaturen im Februar zwischen -3°C und 3°C.
Der Februar kann zudem recht feucht sein und wartet an vielen Tagen mit Regen, Schnee, Schneeregen und Wind auf – allerdings handelt es sich dabei meistens um lokale Schauer, nicht um starke Stürme mit sehr viel Niederschlag. Man kann also dennoch draußen unterwegs sein – und das sollte man unbedingt angesichts der vielen Sehenswürdigkeiten. Und auch wenn die dunklen Tagesstunden im Februar noch überwiegen: Mit jedem Tag gibt es mehrere Minuten mehr Licht, jeden Tag geht die Sonne etwas früher auf und geht etwas später unter. Während es am 1. Februar im Schnitt gut sieben Stunden Tageslicht gibt, sind es am 28. Februar bereits gute zehn.
Sicherheit geht vor: Was Sie im Februar in Island beachten sollten
Weil das Wetter in Island im Februar wechselhaft ist und dadurch schnell unberechenbar werden kann, sollten gerade beim Autofahren einige Sicherheitshinweise beachtet werden. Am wichtigsten: Vor jeder Fahrt unbedingt den Isländischen Wetterdienst konsultieren und die Wetterverhältnisse auf der Route und am Reiseziel prüfen. Islands Straßen entlang der Südküste sind zwar auch im Februar gut befahrbar, aber es schadet nichts, über vereiste Straßenabschnitte, Schneewehen oder Regenschauer bestmöglich informiert zu sein.
Am sichersten ist man in Island im Februar mit Allrad-Fahrzeugen unterwegs; alle Mietwagen sind in dieser Zeit natürlich mit Winterreifen ausgestattet. Alle sogenannten F-Straßen (F steht für „fjäll“, das isländische Wort für Berg) sind in der Winterzeit gesperrt – in das isländische Hochland kann man im Februar also nicht fahren, aber es gibt trotzdem immer noch viel zu erkunden und zu erleben.
Gut verpackt: Island-Kleidung im Februar
Bevor wir mit den Februar-Tipps für Island starten, noch ein paar Hinweise zum Thema Kleidung: Weil der Februar in Sachen Wetter eben durchaus wankelmütig und freigiebig in Sachen Niederschlag ist, sollte man für Regen, Schnee, Schneeregen und Wind jederzeit gerüstet sein.
Was also bei einer Winterreise auf keinen Fall im Koffer fehlen sollte, sind: feste, gefütterte Winterstiefel mit grober Sohle, Wollsocken, normales T-Shirt und Unterwäsche (Basisschicht), warmer Pullover (z.B. Islandpullover) oder Fleecepulli (Mittelschicht), regendichte Hardshell-Jacke und -Hose (darunter in Kombi mit dicker Fleecejacke oder -pullover) oder dicke, gefütterte Winterjacke (äußere Schicht), Hardshell-Regenjacke, dicke, vielleicht winddichte Mütze. Mehr Bekleidungstipps für Island finden Sie auf unserem Blog.
Februar-Tipp 1: Golden Circle genießen
Der Golden Circle ist – ganzjährig – die beliebteste Reiseroute bei Island-Reisenden, und das aus gutem Grund: An der etwa 250 Kilometer langen Strecke im Süden Islands befinden sich zahlreiche landschaftliche Top Spots wie der Nationalpark Thingvellir (isländisch: Þingvellir – dort kann man übrigens auch im Februar in der legendären Silfra-Spalte tauchen und schnorcheln), das Geothermalgebiet Haukadalur mit dem Geysir Strokkur und der Wasserfall Gullfoss. Im Februar sind diese atemberaubenden Sehenswürdigkeiten deutlich weniger besucht als in den Sommermonaten – es ist also eine tolle Chance, Islands bekannteste Highlights ohne großen Trubel zu erkunden.
Wichtig für einen reibungslosen, unvergesslichen Besuch von Geysir und Co. im Februar: Wetter und Straßenverhältnisse im Voraus checken, vernünftig fahren und entsprechende Kleidung tragen bzw. mitnehmen – das gilt vor allem für die Schuhe. Denn im Februar kann es gerade auf felsigem Untergrund vielerorts noch sehr glatt sein. Gegen den mitunter lebhaften Wind helfen Mütze und gute Softshelljacke, und wer dann so gut ausgerüstet und verpackt am menschenleeren Gullfoss steht, dem können die Temperaturen gar nichts mehr anhaben.
Februar-Tipp 2: Südküste entspannt bereisen
Auch die sehr beliebte wie wunderschöne Südküste ist im Februar deutlich weniger frequentiert als zum Beispiel in den Sommermonaten. Der Februar ist also – sofern das Wetter passt und die Straßenverhältnisse gut sind – eine ausgezeichnete Zeit, um die an landschaftlichen Highlights reiche Region zu besuchen.
Da ist zum Beispiel die Gletscherlagune Jökulsarlon, die zu den bekanntesten Reisezielen in Island zählt und gerade im Winter mit ihren beeindruckenden Eisbergen ihre Magie entfaltet – bei Sonnenschein wie bei bewölktem Himmel. Da sind aber auch die Wasserfälle Skogafoss und Seljalandsfoss, das Gebiet Skaftafell im Vatnajökull-Nationalpark, der schwarze Sandstrand Reynisfjara und viele Highlights mehr.
Februar-Tipp 3: Relaxen im Thermalbad
In warm-weiches Wasser gleiten, vielleicht mit einem Drink in der Hand, während sich ein sternenklarer Himmel über die schneebedeckte Landschaft spannt … Es gibt in Island kaum etwas Besseres, als sich nach einem frischen Outdoor-Tag in einem Freiluft-Pool mit sehr warmem Wasser zu räkeln. Wer im Februar in Islands Süden unterwegs ist, kann sich aus mehreren Thermalbädern den perfekten Ort zum Entspannen suchen und beispielsweise in der berühmten Blauen Lagune oder der Sky Lagoon entspannen.
Deutlich günstiger als die Thermalbäder und Spas sind die vielen öffentlichen Schwimmbäder, die sich über ganz Island verteilen. Fast jeder Ort verfügt über ein geothermisch beheiztes Bad mit Hot Pots, in denen man sich nach einem kühlen Februar-Tag wieder aufwärmen kann – zusammen mit Einheimischen. Denn die Isländerinnen und Isländer lieben es, ins Schwimmbad zu gehen – der Besuch eines öffentlichen Bades ist also nicht nur eine entspannende, sondern auch eine authentische Erfahrung.
Februar-Tipp 4: Polarlichter bewundern
Die Polarlicht-Saison in Island beginnt etwa Ende August, zieht sich über den Herbst und Winter und klingt im April aus. Der Februar ist wegen seiner dunklen Nachthimmel ein wirklich guter Monat für das Sichten dieser Naturphänomene!
Zwei Faktoren entscheiden dann maßgeblich über den Erfolg einer Polarlichter-Tour: Es braucht einen klaren Himmel und möglichst wenige sogenannte „Lichtverschmutzungsquellen“, weil diese die Kraft der Polarlichter schmälern. Sobald man sich aber außerhalb von Ortschaften bewegt, stehen die Chancen auf die magischen Polarlichter im Februar wirklich außerordentlich gut.
Februar-Tipp 5: Festivals und Veranstaltungen besuchen
Gemessen an seiner Einwohnerzahl hat Island ein geradezu überbordendes Kulturangebot – es vergeht kein Monat, in dem nicht ein größeres Festival stattfindet, von all den kleineren Veranstaltungen wie Konzerten, Lesungen, Ausstellungen ganz zu schweigen. Wer im Februar in Islands Süden unterwegs ist, kommt auf jeden Fall auch kulturell auf seine Kosten und findet – gerade in Reykjavík und anderen größeren Orten – problemlos Events zu den Themen Musik, Kunst, Design, Literatur, Sport oder Geschichte.
Festival-Höhepunkt im Februar ist das „Winter Lights Festival“ in Reykjavík (vom 6. bis 9. Februar 2025) mit seinen drei Hauptattraktionen: der „Museum Night“, der „Pool Night“ (in beiden Nächten finden Veranstaltungen in den Museen bzw. Schwimmbädern der Stadt statt) und den Licht-Installationen in der ganzen Stadt. Insgesamt sorgen über 150 Events mit zahlreichen Künstlern während der Festival-Zeit für eine einmalige Atmosphäre in der Hauptstadt.
Februar-Tipp 6: Whale Watching ohne Trubel
Die nährstoffreichen Gewässer rund um Island sorgen dafür, dass auf der Insel so viele Whale-Watching-Touren wie in kaum einem anderen europäischen Land angeboten werden. Auch im Februar finden diese Touren statt – mit deutlich weniger Andrang als in den Sommermonaten, was das Erlebnis natürlich entspannter macht. Auch von Reykjavík aus werden ganzjährig Touren durchgeführt.
Von den mehr als 20 Walarten, die sich rund um Island aufhalten, bleiben viele über den Winter, während andere in wärmere Gewässer „auswandern“, um zu brüten. Im Februar stehen die Chancen gut, bei den Touren Weißschnauzendelfine, Schweinswale, Grindwale, Schnabelwale und Zwergwale zu sichten. Ein bisschen Glück gehört dazu – aber wenn ihr wirklich gar keine Meeressäuger seht, wird euch in der Regel ein weiterer kostenloser Ausflug angeboten.
Februar-Tipp 7: Eishöhlen, Lavahöhlen, Gletscherwanderungen
Islands Eishöhlen können nur im Winter besucht werden – daher ist der Februar ein guter Zeitpunkt, zum Beispiel die natürlichen Eishöhlen am Vatnajökull mit einem Guide zu erkunden. Im Inneren eines Gletschers unter einem Dach aus kristallklarem Eis zu stehen, das in allen erdenklichen Blautönen funkelt und glitzert, ist ein wirklich sehr eindrückliches Erlebnis.
Kombinieren lässt sich der unvergessliche Besuch einer Eishöhle auch mit einer Gletscherwanderung oder einer Schneemobil-Ausfahrt! Toll sind auch Touren in Lavahöhlen – die Kombination aus funkelnden Eisskulpturen und schwarzen Lavaformationen ist einzigartig.
Fazit
Islands Süden im Februar ist ein wunderbares Reiseziel. Die deutlich geringeren Besucherzahlen, das große Angebot an (winterlichen) Aktivitäten und die Chance auf verschneite Landschaften machen eine Reise im zweiten Monat des Jahres zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Fotos: Thomas Linkel (4), Visit Iceland / Icelandic Explorer (2), Emma Francis / Unsplash (1), Visit Reykjavík (1), Business Iceland / Snorri Thor Tryygvason (1), Fernando Garcia / flickr (1), Visit Reykjavík / Winter Lights Festival (1)
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