Hollywood und Filmemacher aus aller Welt lieben Island – und das aus gutem Grund: Die atemberaubende Landschaft aus Gletschern, Vulkanen, Wasserfällen, schwarzen Stränden und Wüsten bietet eine einmalige Kulisse, die in keinem Studio nachbaubar ist. Wir haben die Top 7 der bekanntesten Drehorte in Island besucht und zeigen euch, was sie so besonders macht und wie ihr die „filmreifen“ Orte selbst besuchen könnt.
1) Nationalpark Þingvellir: „Game of Thrones“
Die Fantasy-Serie „Game of Thrones“ lief von 2011 bis 2019 und war weltweit ein unglaublicher Erfolg. Seit der zweiten Staffel diente Islands Landschaft als Kulisse für die Szenen „jenseits der Mauer“, also für die abweisenden, eisigen Gebiete im Norden von Westeros. Auch in Þingvellir wurde dafür gedreht, was sofort einleuchtet, wenn man den Nationalpark besucht.

Es gibt in Island kaum einen Ort, der mystischer und faszinierender ist, kaum einen Landstrich, wo Geschichte und Geographie Islands sich so deutlich zeigen. Es ist also kein Wunder, dass die Macher von „Game of Thrones“ in Þingvellir u.a. am eindrucksvollen Öxaráfoss, in der markanten Allmännerschlucht und am Þingvellirvatn, einem der schönsten Seen Islands, gedreht haben.

Þingvellir ist Teil der berühmten Reiseroute „Golden Circle“ und problemlos über die Ringstraße zu erreichen. Und: Lasst euch nicht von einem Þingvellir-Besuch abhalten, wenn das Wetter etwas grau ist. Wir waren zuletzt im Winter dort, und gerade bei tief bewölktem, dräuendem Himmel entfaltet der Nationalpark seinen ganz eigenen dramatischen Reiz – genau wie in „Game of Thrones“.
2) Wasserfall Skógafoss: „Walter Mitty“ und die „Vikings“
Als ich „Das geheimnisvolle Leben des Walter Mitty“ 2013 im Kino gesehen habe, war ich davor noch nie in Island gewesen, aber sofort von der Landschaft im Film fasziniert. Besonders die mittlerweile berühmte Szene, in der Walter (gespielt von Ben Stiller) mit dem Skateboard den Seyðisfjarðarvegur in den Ostfjorden hinunterrast, blieb mir im Gedächtnis. Gedreht wurde für den Film aber nicht nur dort, sondern unter anderem auch im Nationalpark Þingvellir und am Wasserfall Skógafoss.

Im Film selbst dient der Skógafoss als Kulisse für den Himalaya, man sieht, wie Walter Mitty mit zwei Sherpas vor dem Wasserfall vorbeizieht. Mittlerweile war ich selbst schon am Skógafoss, zuletzt bei einer Reise durch Südisland im Februar, und bin immer wieder beeindruckt von den gewaltigen Wassermassen, die aus einer Höhe von 60 und auf einer Breite von 25 Metern in die Tiefe stürzen.

Toll ist auch der Blick von der Aussichtsplattform oberhalb des Wasserfalls – die gut 500 Stufen bis dorthin lohnen sich auf jeden Fall! Übrigens: Nicht nur für „Das geheime Leben des Walter Mitty“ wurde rund um den Skógafoss gedreht, sondern auch für die Hit-Serie „Vikings“, in deren 5. Staffel das Natur-Highlight eine große Rolle spielt. Erreichen lässt sich der Wasserfall ganz einfach: Er liegt unterhalb des Eyjafjallajökull an einer ehemaligen Steilküste direkt an der Ringstraße.
3) Vatnajökull: „Interstellar“ und „James Bond”
Der Vatnajökull ist der größte Gletscher in Island und ein gewaltiger, beeindruckender Anblick, zum Beispiel auf der Ringstraße von Westen kommend kurz vor Skaftafell – ein idealer Drehort also. Für seinen preisgekrönten Film „Interstellar“ drehte Regisseur Christopher Nolan an der Gletscherlagune Jökulsárlón zwischen Vatnajökull und Atlantikküste jene Szenen, die auf Millers Planeten spielen.

Ich war zuletzt im vergangenen Herbst an der Gletscherlagune – damals war das Wetter perfekt und der Anblick der milchig-weißen und hellblau glitzernden Eisberge einfach phänomenal. Aber Jökulsárlón und das umliegende Gebiet bieten ganzjährig und bei jedem Wetter eine einzigartige Kulisse für Aktivitäten, beispielsweise für Ausflüge mit dem Boot, Wanderungen oder Gletschertouren.

Jökulsárlón war schon mehrfach Drehort: Szenen für zwei James-Bond-Filme („Im Angesicht des Todes“/„Stirb an einem anderen Tag“), für „Batman Begins“ und für „Lara Croft: Tomb Raider“ wurden hier geshootet. Die Gletscherlagune liegt im Südosten Islands direkt an der Ringstraße und ist, wie alle hier vorgestellten Drehorte, gerade bei einer Mietwagenreise problemlos zu erreichen.
4) Hjörleifshöfði & Mýrdalssandur: „Star Wars“
Etwa 15 Kilometer östlich des ehemaligen Fischerortes Vík an der Südküste Islands befindet sich der 221 Meter hohe Berg Hjörleifshöfði, der während der Eiszeit noch ein Inselberg war, aber schon seit der Zeit der Landnahme Islands mit dem Festland verbunden ist. Er liegt auf dem Mýrdalssandur, einer 35 Kilometer langen Sanderfläche entlang der Küste. Die beeindruckende Gegend war 2015 Drehort für „Rogue One: A Star Wars Story“

Seit den Dreharbeiten ist vor allem die Gígjagjá-Höhle bekannt, eine 20 bis 30 Meter hohe Höhle am Fuße des Hjörleifshöfði, die Star-Wars-Fans kurzerhand in Yoda-Höhle umbenannt haben, weil ihre Form an den berühmten Jedi-Meister erinnert. Wir haben einen Abstecher zur Höhle während einer etwa 1,5 Stunden langen Herbst-Wanderung auf den Hjörleifshöfði gemacht, von dessen Gipfel wir einen beeindruckenden Blick über den Sander bis zum Mýrdalsjökull hatten. Ist man hier im Sommer unterwegs, kann man an den steilen Klippen Tausende Seevögel beim Brüten beobachten.

Hjörleifshöfði und Mýrdalssandur sind leicht über die Ringstraße zu erreichen. Etwa 12 Kilometer östlich von Vík í Mýrdal geht eine Schotterstraße nach Süden ab, die direkt zum Hjörleifshöfði führt. Bitte bleibt auf der Piste, abseits bleibt man sehr leicht im Sand stecken!
5) See Mývatn: „Game of Thrones“
Auch im Norden von Island wurde ausgiebig für „Game of Thrones“ gedreht – alle diese Locations befinden sich rund um den See Mývatn. Aufnahmen entstanden unter anderem auf der Halbinsel Höfði am östlichen Ufer des Sees, in der kleinen Lavahöhle Grjótagjá, in der es ein Becken mit geothermisch erhitztem Wasser gibt (in „Game of Thrones“ baden hier die Liebenden, in echt ist das Wasser aber zu heiß dafür!), und in Dimmuborgir, einem Lavagebiet.

Bei meinem letzten Besuch in Dimmuborgir war es Oktober. Die verwunschenen Lavaformationen waren von einer dünnen Schneeschicht bedeckt und sahen aus wie Ruinen von Burgen und Türmen – perfekt also für die sogenannten „Wildlinge“, die in „Game of Thrones“ dort leben. Besonders beeindruckend: die Kirkja-Höhle, deren Inneres an eine gotische Kathedrale erinnert.

Der Mývatn liegt etwa 50 Kilometer südlich des Küstenortes Húsavik und direkt an der Ringstraße. Auch die Drehorte sind alle gut zu erreichen, nur bei der Höhle Grjótagjá solltet ihr euch vorher informieren: Sie ist erstens etwas versteckt und war zweitens schon mehrfach wegen zu großen Andrangs geschlossen.
6) Schwarzer Sandstrand Reynisfjara: „Noah“ und „Game of Thrones“
Der schwarze Sandstrand Reynisfjara ist eines der bekanntesten landschaftlichen Highlights in Südisland und hat schon mehrfach als Drehort für Filme und Serien gedient. Verwundern tut das nicht: Wer einmal hier gesessen und die wilden Atlantikwellen beobachtet hat, im Osten die aus dem Meer ragenden Reynisdrangar-Basaltfelsinseln, im Westen der gewaltige Felsbogen Dyrhólaey („Türloch“), wird den Anblick so schnell nicht vergessen.

Als wir während unserer Winterreise auch Reynisfjara besucht haben, hatten wir Glück mit dem Wetter: Es war fast windstill, dazu immer wieder sonnig – also definitiv freundlicher als damals, als Jon Snow in „Game of Thrones“ hier mit seiner Gefolgschaft das erste Mal? an Land ging …
Nicht nur für „Game of Thrones“ diente Reynisfjara als Drehort, sondern auch für die Bibelgeschichte „Noah“ (2014), für „Star Trek: Into Darkness“ (2013) und für „Rogue One: A Star Wars Story“ (2016). Ein wahrhaft „filmreifer“ Ort also, der knapp 200 Kilometer von Reykjavík entfernt liegt und über die Ringstraße perfekt zu erreichen ist.
7) Die Halbinsel Snæfellsnes: „Reise zum Mittelpunkt der Erde“
Die Halbinsel Snæfellsnes, die sich über 90 Kilometer zwischen der Halbinsel Reykjanes im Süden und den Westfjorden im Norden erstreckt, wird oft „Miniatur-Island“ genannt, weil sich auf ihrer kleinen Fläche alle landschaftlichen Reize der Insel versammeln: Lavafelder, Wasserfälle, ein gewaltiger Vulkan, charmante Fischerdörfer und eine atemberaubende Küste. Ein perfekter Drehort also!

Bei „Game of Thrones“ immer mal wieder im Hintergrund zu sehen, ist der Berg Kirkjufell, der sich zusammen mit dem Wasserfall Kirkjufellsfoss zu einem der beliebtesten Fotomotive der Halbinsel entwickelt hat. Im Snæfellsjökull-Nationalpark wurden zudem mehrere Szenen des Films „Reise zum Mittelpunkt der Erde“ (2008) gedreht

Von Reykjavík aus sind es nur 110 Kilometer bis nach Snæfellsnes – um dorthin zu kommen, fahrt ihr zunächst auf der Ringstraße nach Norden. Hinter Borgarnes biegt ihr dann Richtung Westen auf die Straße 54 ab, die euch direkt auf die Halbinsel führt. Bei unserer großen Islandrundreise mit dem Mietwagen könnt ihr Snæfellsnes ganz entspannt erkunden.
„Herr der Ringe”: Drehort Island HÄTTE gut gepasst
Bei Recherchen im Internet oder in Gesprächen stößt man immer wieder auf die Frage, ob „Herr der Ringe“ eigentlich (teilweise) in Island gedreht wurde. Die Antwort darauf lautet: Nein, „Herr der Ringe“ wurde ausschließlich in Neuseeland gedreht. Aber Island hätte als Drehort natürlich gut gepasst, man denke nur an den letzten Teil der Wanderung von Frodo und Sam, als sie sich Mordor nähern und die Gegend immer abweisender und bedrohlicher wird – das isländische Hochland mit seinen weiten, unwirtlichen Lavawüsten und unzähligen Vulkanen wäre dafür ideal gewesen.

Aber auch ohne „Herr der Ringe“ wird die Liste internationaler Filme und Serien, die in Island gedreht wurden, immer länger. Das liegt nicht nur an der unglaublich vielfältigen Natur, die für fremde, unbewohnte Planeten, dystopische, öde Wüsten, aber angesichts ihrer Weite auch für Freiheit stehen kann (siehe Walter Mittys befreiende Skateboard-Fahrt!). Filmemacher schätzen daneben die kurzen und bequemen Entfernungen zwischen den Locations, die sich mit dem Mietwagen leicht erreichen lassen, sowie die gute Infrastruktur und die hochprofessionellen Filmcrews vor Ort.
Fazit
Es ist kein Wunder, dass Hollywood und Filmemacher aus aller Welt Island als Drehort lieben! Die atemberaubende Landschaft aus Vulkanen, Gletschern, Wasserfällen, schwarzen Sandstränden und kargem Hochland bietet eine dramatische und einzigartige Kulisse für Filme und Serien, Infrastruktur und Filmteams vor Ort sind exzellent. Und das Tolle: Nahezu alle diese „filmreifen Landschaften“ könnt ihr auf eigene Faust oder bei einer geführten Tour besuchen. Wenn ihr eine individuelle Islandreise zu den berühmten Drehorten und all den anderen landschaftlichen Highlights unternehmen wollt, dann stehen wir von Katla Travel euch jedenfalls sehr gerne mit Rat und Tat zur Seite.
FAQ
Welche Filme wurden in Island gedreht?
Ob Actionmovie, Science-Fiction-Schinken, Komödie oder Fantasy-Kultserie: Island war bereits Drehort für zahlreiche Filme und Serien, wie „Game of Thrones“, „Interstellar“, „James Bond: Stirb an einem anderen Tag“, „Star Wars“, „Reise zum Mittelpunkt der Erde“, „Das geheime Leben des Walter Mitty“, „Vikings“ und viele mehr.
Kann man die Drehorte selbst besuchen?
Ja, die allermeisten Drehorte kann man auf eigene Faust oder mit einer geführten Tour besuchen. Der See Mývatn, der Nationalpark Thingvellir, der Wasserfall Skógafoss, der schwarze Sandstrand Reynisfjara, die Halbinseln Dyrhólaey und Snæfellsnes – all diese Highlights liegen nah an der Ringstraße, sind gut mit dem Auto zu erreichen und oft Teil bekannter Reiserouten wie dem Golden Circle oder dem Diamond Circle.
Gibt es geführte Touren zu den Drehorten?
Ja, es gibt Reiseveranstalter, die geführte Touren zu bekannten Drehorten in Island anbieten. Manche bieten dabei auch themenspezifische Touren an – beispielsweise den Besuch der berühmtesten Drehorte von „Game of Thrones“.
Gibt es Unterkünfte in der Nähe der Drehorte?
Gerade bei den Drehorten im Süden von Island ist es kein Problem, in der Nähe auch eine schöne Unterkunft (Pension, Hotel oder Ferienhaus) zu finden. Aber auch beim Besuch der Locations im Westen, Norden und Osten der Insel bieten sich zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten.
Fotos: Thomas Linkel, Carina Pilz (1), Robert ArnarToby Elliott (1)
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