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Kleidung Island Sommer – Katla Travel

Welche Kleidung soll ich für meine Sommerreise nach Island einpacken? Wie sind dort die Temperaturen? Gibt es Unterschiede zwischen Hochland und Küstenregionen? Hier kommen unsere persönlichen Bekleidungstipps für den isländischen Sommer inklusive perfekter Packliste.

Schnee im isländischen Sommer?

Wenn man im Juni in Deutschland bei 30 Grad auf dem Balkon schwitzt, kann man sich kaum vorstellen, dass es 3.000 Kilometer weiter nordwestlich einen Schneesturm geben kann. Aber genau so einen kurzen, heftigen Schneesturm hat der Sommer 2024 Island gebracht. Für zwei Tage waren einige Straßen und Pässe gesperrt, danach sorgten wärmere Temperaturen und der isländische Straßendienst für fahrbaren Wegezustand.

Skogafoss, Wasserfall, Touristen, Island
Ohne Regenklamotten kann man am Skógafoss ziemlich nass werden

Wie ist das Wetter in Island im Sommer?

Das Wetter in Island ist unberechenbar, egal, ob im Winter oder Hochsommer.

Wandergruppe, Thingvallavatn, See, Island
Mit Hardshell immer gut geschützt beim Wandern

Natürlich gibt es in den Sommermonaten Juni, Juli und August viele Schönwetterperioden, an guten Tagen steigt dann das Thermometer schon mal auf 22–23 Grad Celsius. Aber es kann trotzdem bewölkte, stürmische Tage geben, an denen das Quecksilber bei 8 Grad stehen bleibt.

Das ist zusammen mit dem Windchill-Effekt ziemlich frisch und fühlt sich so gar nicht sommerlich an. Aber: Viel entspannter geht ihr mit dem isländischen Wetter um, wenn ihr die richtige Kleidung dabei habt.

Islandwetter im Sommer

Island hat ein maritimes Klima mit kühlen Sommern, vergleichsweise milden Wintern und meist ziemlich viel Wind. Die Lage mitten im Atlantik bringt sehr wechselhaftes Wetter mit sich, an einem Tag kann man alle Jahreszeiten erleben, sagen die IsländerInnen. Darauf sollte man sich bekleidungstechnisch einstellen, egal, ob ihr eine Ferienhausreise plant oder auf einer Wanderreise in Island  unterwegs seid.

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Summer vibes: Frühstück auf der Ferienhausterrasse

Im Monatstemperaturdurchschnitt werden im Juli maximal 13 Grad Celsius und minimal 7 Grad Celsius erreicht. Island im Juli, das bedeutet einerseits fast 24 Stunden Helligkeit und andererseits deutlich niedrigere Temperaturen als im Durchschnitt Deutschlands.

Variabilität der Niederschläge

Die Niederschläge sind im vergletscherten Hochland von Südisland am höchsten. Dort werden Jahreswerte von über 5000 Millimeter akkumulierter Niederschlag auf den höchsten Gletschern wie dem Vatnajökull und allgemein hohe Werte von 1000 bis 3000 Millimeter in den Berggebieten gemessen.

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Trockener am Wasserfall mit regendichter Bekleidung

Nördlich der Gletscher überwiegen niedrigere Werte mit weniger als 1000 Millimeter. Die Niederschläge sind im Winter größer als im Sommer, wobei die Medianwerte der monatlichen Durchschnittsniederschläge im Dezember und Januar doppelt so hoch sind wie die Medianwerte im Mai und Juni, den Monaten mit den geringsten Niederschlägen.

Vereinfacht ausgedrückt: Stellt euch bei der Bekleidungswahl für den Sommer auch auf Niederschläge ein!

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Camping-Style im isländischen Hochland

Den Windchill-Effekt im Auge behalten

Ganz vereinfacht erklärt, beschreibt Windchill den Unterschied zwischen der tatsächlichen und der gefühlten Temperatur. In der Regel wird er für Temperaturen unter 10 Grad Celsius in der Kälte bestimmt, der Windchill-Effekt ist aber eigentlich keine Temperatur, sondern ein Maß für den Wärmeverlust, und der hängt auch mit der Luftfeuchtigkeit und dem persönlichen Empfinden zusammen. Rechnet am besten bei Wind in Island mit „gefühlten“ 2–3 Grad Celsius weniger.

Unterschiede zwischen Küstenregionen und dem Hochland

Die meisten Reisenden erkunden Island über die Ringstraße und halten sich damit den größten Teil ihres Urlaubs in Küstenregionen auf.

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Zum Sonnenuntergang im Hochland dick eingepackt

Wer allerdings das Hochland besucht, sollte sich auf im Durchschnitt 2–3 Grad Celsius niedrigere Temperaturen einstellen. Grundsätzlich gilt auch dort: Um ganz entspannt mit dem isländischen Wetter umzugehen und einen tollen Urlaub zu erleben, benötigt ihr ganz einfach die richtige Kleidung. 

Der Zwiebellook erklärt: Layering ist das A und O

Bei der Zwiebeltechnik – ihr könnt auch Zwiebelprinzip, Lagenlook oder Zwiebellagenprinzip sagen – tragt ihr, ähnlich wie das namensgebende Gemüse, mehrere (Bekleidungs-)Schichten übereinander. Da die einzelnen Lagen aus dünneren, funktionalen Bekleidungsstücken bestehen, seht ihr auch nicht aufgeplustert aus.

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Mit Tagesrucksack atemberaubende Landschaften erkunden

Der Zwiebellook ist übrigens sowohl für den Oberkörper als auch für den Unterkörper anwendbar. Und das nicht nur in Island und im Winter, sondern zu jeder Jahreszeit auf jedem Breitengrad.

Klamotten für den isländischen Sommer

Im Sommer in Island bietet sich das Drei-Schichten-Prinzip an. Also ein Baselayer, z.B. ein Merino-Shirt, darüber der Midlayer oder die Isolationsschicht, vielleicht ein leichter Wollpulli oder eine dünne Fleecejacke, die feuchtigkeitsleitend und atmungsaktiv sein sollte, und als Outerlayer, quasi als Wetterschutz, eine wind- und wasserdichte Jacke.

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Islandpullover: Trotzt seit Jahrunderten dem isländischen Wetter

Wenn ihr auf einer kleinen Wanderung seid, könnt ihr den Outerlayer einfach in den Rucksack legen und bei einem Regenschauer oder beim Picknick schnell überziehen. Bei richtig gutem Wetter und ohne Wind könnt ihr möglicherweise sogar auf den Midlayer verzichten und kommt mit eurem Merino-Shirt aus.

Auf Baumwolle weitgehend verzichten

Wenn ihr aktiver unterwegs sein wollt, zum Beispiel eine Wanderreise nach Island plant, dann raten wir euch grundsätzlich von Baselayern aus Baumwolle ab. Denn die Baumwolle saugt Feuchtigkeit stark auf und gibt sie nur sehr langsam wieder ab, d.h., sie trocknet langsam. Deshalb kühlt ihr in Baumwollshirts oder -hosen schnell aus und macht den Zwiebellook schon an der Basis unwirksam.

Tipp: Solltet ihr euren Woll-Baselayer einmal verschwitzt haben, dann hängt ihn einfach die Nacht über nach draußen, am nächsten Tag ist der Geruch verflogen.

Wanderrucksäcke, Trekking, Hochland, Island
Für Trekkingtouren braucht es eine eigene Packliste

Und was gehört nun wirklich alles in die Island-Packliste?

Unser Packliste für den Sommer: Das sollte unbedingt ins Gepäck

  • Baselayer: Merino-Shirts oder Funktionsunterwäsche. Im Sommer reicht die leichte 120er- oder 150er-Merinowolle (auch gut zum Drunterziehenbei Schnorchelausflügen in der Silfra-Spalte)
  • Midlayer: leichter Wollpullover oder Fleece-Jacke
  • Isolationsschicht für alle, die leicht frieren: leichte Daunen- oder Kunstfaserjacke, oder ein klassischer Islandpullover
  • Outerlayer: Hardshelljacke als Regen- und Windschutz
  • Hose: bequeme Wanderhose oder-leggins, die schnell trocknet, Jeans für die Stadt, leichte Regenhose
  • Socken, ggf. gemütliche Hüttensocken für das Ferienhaus
  • Leichte Handschuhe
  • Mütze oder Stirnband
  • Schal, falls du daheim SchalträgerIn bist
  • Schlafmaske (Mitternachtssonne!)
  • Leichte Wander-/Trekkingschuhe, Sneaker für die Stadt
  • Sonnenbrille (auch als Schutz vor feinem Sand für KontaktlinsenträgerInnen)
  • Badesachen für den Hotpot am Ferienhaus oder Thermalbäder
  • Sonnenschutz
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Wandern an der Ringstraße im Gebiet Skaftafell, Südisland

Mit dieser Packliste für den Sommer kommt ihr bei einer entspannten Ferienhausreise mit dem Mietwagen gut durch Island. Solltet ihr allerdings mehr Outdoor-Aktivitäten geplant haben und zum Beispiel intensivere Wanderungen unternehmen wollen, dann benötigt ihr weitere Ausrüstungsgegenstände. Dazu gehören u.a.

  • Trekkingstöcke
  • Wandersocken
  • Trekkingstiefel
  • Wandersandalen oder alte Turnschuhe für Flussdurchquerungen
  • Feste Outdoorhose oder -leggins
  • Tageswanderrucksack
  • Erste-Hilfe-Set
  • Schnell trocknendes Handtuch für alle, die Meeresschwimmen für sich entdeckt haben oder Flüsse durchwaten
Flussduchquerung, Wandergruppe, Island
Wer Flüsse durchwaten muss, sollte Wandersandalen oder alte Turnschuhe ins Gepäck stecken

Noch ein persönlicher Tipp von uns: Steckt Mütze, Handschuhe und die Hardshelljacke in euer Handgepäck, dann habt ihr etwas Wetterschutz dabei, falls der Koffer doch einmal nicht nach Island mitkommen sollte. Auch für die Suche nach dem Mietwagen auf den großen Parkplätzen am Flughafen Keflavík seid ihr gut gerüstet, der Ankunftstag könnte ja etwas stürmisch sein.

Was solltet ihr lieber zu Hause lassen?

Schirm, leichte Jacken, Hochsommerklamotten

Fazit:

Islands Wetter ist auch im Sommer sehr wechselhaft, die Durchschnittstemperaturen sind deutlich niedriger als in Mitteleuropa. Stellt euch darauf bereits bei der Vorbereitung ein und nutzt unsere Katla Travel-Bekleidungs-Packliste. Mit der richtigen Kleidung wird jeder Islandurlaub zum einmaligen Erlebnis, egal, wie das Wetter ist.

FAQ:

Wie warm wird es in Island im Sommer?

Rechnet mit Durchschnittstemperaturen von 9–15 Grad Celsius.

Gibt es in Island im Sommer Mücken?

Aufgrund des regelmäßig wehenden Windes sind Mücken in weiten Teilen Islands kein Problem. Am Mývatn im Norden Islands tritt die nicht stechende Zuckmücke zweimal pro Sommer für etwa 10–14 Tage auf, das gilt auch für andere stehende Gewässer.

Kann ich in Island im Sommer kurze Hosen tragen?

Island ist kein klassisches Kurze-Hosen-Reiseziel! An windstillen Tagen kann das Thermometer über knapp 20 Grad Celsius klettern, ob das verträglich für kurze Hosen ist, müsst ihr für euch selbst entscheiden. Bei Wandertouren kann eine ZipOff-Hose die Lösung sein.

Benötige ich im Sommer auch Thermokleidung in Island?

Thermokleidung ist im Sommer in Island unnötig. Wer sich nach dem Zwiebelprinzip anzieht (s.o.), ist immer gut gekleidet.

Fotos: Thomas Linkel (12), unsplash: Annie Spratt (1), Luke Moore (1)

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