Update Juli 2023: Vulkanausbruch in Island. Die Erde brodelte wieder
Nach dem Ausbruch am “Fagradalsfjall” im Jahr 2022 gab es ab 10. Juli 2023, Ortzeit 16.40 Uhr, eine erneute, spektakuläre Eruption.
Neuer Vulkanausbruch auf Reykjanes Juli 2023
Am 10. Juli 2023, Ortszeit 16.40 Uhr, begann auf der Reykjanes Halbinsel zwischen den Bergen Fagradallsfjall und Keilir ein neuer Vulkanausbruch. Auf einer Länge von 900 Metern öffnete sich eine Spalte, aus der Lavafontänen austraten, man spricht deshalb von einer Spalteneruption. Bereits in den vergangenen Jahren fanden mehrere Ausbrüche in der Nähe des Berges Fagradallsfjall statt, von denen wir weiter unten erzählen.

Vulkanausbruch in unbesiedeltem Gebiet
Das Areal rund um den aktiven Vulkan ist unbesiedelt und liegt auf halber Strecke zwischen dem internationalen Flughafen Keflavík und der Hauptstadt Reykjavík. Der Flugverkehr ist nicht beeinträchtigt, aber wer auf der Straße 41 zwischen Flughafen und Reykjavík fährt, kann die Dampfwolke sehen, die vom etwa 15 Kilometer entfernten Vulkanausbruch am Berg Litli-Hrútur aufsteigt.

Erdbeben kündigten Vulkanausbruch an
In den vergangenen Wochen wurden Tausende kleinerer Erdstöße in der Gegend gemessen, isländische Geo-WissenschaftlerInnen prognostizierten deshalb einen bevorstehenden Vulkanausbruch.

Wie sieht aktuell die Lage am Ausbruchsort aus?
Die Situation am Vulkan ändert sich ständig, die isländischen Behörden warnen deshalb und raten sich zeitaktuell von einem Besuch des Gebiets zu informieren. Seit der zweiten Augustwoche (Stand 9.8.2023) hat sich der Vulkanausbruch zunächst abgeschwächt und ist dann ganz zum erliegen gekommen. Große Teile der zuvor 900 Meter langen Eruptionsspalte haben sich wieder geschlossen. Die wochenlang hervorschießenden Lavafontänen sind versiegt, oberflächlich fließt nun keine Lava mehr aus den Kegeln rund um den Berg Litli-Hrútur. In der Zwischenzeit haben die IsländerInnen auch einen Namen für das neue Lavafeld gefunden: Driffellshraun.

Auftretende Gefahren des aktuellen Vulkanausbruchs:
- Besonders gefährlich können austretende Gase sein, die sich in Senken und Niederungen sammeln, besonders, wenn wenig Wind herrscht. Diese Gase können tödlich sein.
- Neue Vulkanspalten können sich jederzeit und ohne Vorwarnung öffnen.
- Lavablöcke können vom Rand des Lavafelds herabfallen
- An den Rändern kann plötzlich Lava mit hoher Geschwindigkeit in die Umgebung fließen.
- Lavabrocken können Grasbrände in der trockenen Umgebung hervorrufen und die Luftqualität erheblich beeinträchtigen.
Litli-Hrútur: Magma aus dem Erdinnern
Rund um den neuen Vulkanausbruch waren mehrere Webcams, zum Beispiel von der öffentlich, rechtlichen isländischen Rundfunkanstalt RÚV, installiert, die im Moment wieder abgeschaltet wurden
Weitere Infos zur Sicherheit am Vulkanausbruch findet ihr unter safetravel.is.
Update 9.8.2023: Da der Vulkanausbruch beendet ist, entscheiden die Behörden nun täglich über die Öffnung der Wanderwege in der Nähe des neu enstandenen Lavafeldes und des Vulkans. Habt ihr vor zum Vulkan zu wandern, dann checkt bitte die jeweils aktuelle Lage unter safetravel.is .

Im nächsten Abschnitt berichten wir über die Vulkanausbrüche 2021 und 2022 auf der Halbinsel Reykjanes.

2022: Der Vulkan ist wieder aktiv
Seit einigen Tagen gibt es erneut eine starke Erdbebenaktivität auf der Reykjanes Halbinsel, und am 03.08.22 wurde eine Lavaeruption bei Fagradallsfjall bestätigt.
Für den internationalen Flugverkehr sind keine Unterbrechungen oder Einschränkungen gegeben. Mit Gas-Verschmutzung ist zu rechnen. Es ist möglich, dieses vulkanische Schauspiel unter Einhaltung entsprechender Anweisungen und aus sicherem Abstand zu bewundern.
Was die Isländer dazu sagen? Sie finden es ganz praktisch, dass der Ausbruch an der gleichen Stelle wie im vergangenen Jahr stattfindet – es gibt ja bereits Parkplätze und Wanderwege 😉
Fakten über den neuen Ausbruch des Vulkanes in Island
Folgende weitere Informationen können über den Ausbruch 2022 genannt werden:
- Es handelt sich um eine Spalteneruption mit fließender Lava.
- Momentan ist der Spalt ca. 300 m lang und befindet sich im Tal Meradalir nahe des alten Ausbruches.
- 5-10 mal mehr Lava und giftige Gase werden freigesetzt als im vergangenen Ausbruch.
- Der Hin- und Rückweg zu Fuß entspricht ca. 15 km und es sollten mindestens 5-6 Stunden eingeplant werden.
Besuche sind möglich, doch es gibt einiges zu beachten. Kinder bis 12 Jahre dürfen diese Wanderung nicht unternehmen!
Die Wanderung ist lang und anstrengend und sollte nicht unterschätzt werden. Auch im Sommer kann es sehr kalt und windig sein. Die Lava des alten Ausbruches ist teilweise noch heiß und sollte unter keinen Umständen betreten werden.

Wandern zum Vulkan in Island
Eine gute Ausstattung ist unerlässlich: Essen, feste Wanderschuhe, ausreichend warme Kleidung, Wanderstöcke, wenn möglich eine Lampe und ein voll geladenes Telefon.
Am besten parkt man sein Auto am Gehweg A und geht entlang der Route A bis zum Fagradalsfjall. Sobald man den Berg erreicht, folgt man der Ebene nach Nordosten. Weitere Informationen zur Wanderung und zu den Parkplätzen:
Parken und Wandern

Liebe zu Geologie und Vulkanismus
Helga Kristín Torfadóttir ist Geologin, die bereits vor dem Vulkanausbruch in Island 2021 viel Bekanntheit erlangte. Auf ihrem Instagram Account erklärt sie interessante Zusammenhänge und lässt uns an ihren Untersuchungen teilhaben.
Einen spannenden Artikel mit Interview findet ihr hier:
Im Portrait - Helga - eine VulkanspezialistinBereits 2020 und 2021: Unzählige Erdbeben und einen Ausbruch in der Region Reykjanes in Island

2020 wurden auf der Halbinsel-Reykjanes Erdbeben verzeichnet, die nun seit Ende Februar 2021 verstärkt auftraten. Nahe des Berges Keilir wurde ein Beben der Stärke 5,7 auf der Richterskala registriert. In den darauf folgenden Wochen vibrierte die Erde so häufig wie schon lange nicht mehr. Mehr als 50.000 Erschütterungen wurden gemessen, die in der nahe liegenden Hauptstadt Reykjavík und bis in das Land hinein spürbar waren.
Bereits zu Beginn der Erdbeben wurden vom Zivil- und Katastrophenschutz die ersten koordinativen und präventiven Maßnahmen angestoßen. Zu diesem Zeitpunkt wurde nicht mit einem explosiven Ausbruch mit Aschefall, sondern einem Lavastrom gerechnet.

Die isländische Meteorologische Behörde verkündete damals am 19.03.21 gegen 22 Uhr isländischer Zeit den Beginn der Eruption. Die Oberfläche im Tal Geldingardalur riss auf einer Länge von ca. 500 Metern. Das Naturereignis nahm seinen bizarr schönen Verlauf – ein glühender Strom Lava ergoss sich entlang des Berges Fagradalsfjall. Der Himmel verfärbte sich rot und war kilometerweit zu sehen.
Nach Angaben der Behörden stellt die Eruption keine Gefahr für die Bevölkerung dar. Die nächste Ortschaft sowie der internationale Flughafen Keflavík liegen einige Kilometer entfernt. Die Bewohner der Ortschaften wurden gebeten, die Fenster geschlossen zu halten, um ausströmende Gase, je nach Windrichtung, fernzuhalten.
Informationen rund um den Vulkan

Wer möchte nicht solch einen Anblick live, echt, in Farbe und in sicherem Abstand genießen? Unser Katla-Team war in heller und freudiger Aufruhr. Wie groß ist die Eruption? Wie erleben unsere Kunden vor Ort den Ausbruch? Noch in der Nacht klebten wir förmlich an den Live Webcams von Mila, um das Naturspektakel zu verfolgen. Unsere Freunde von Salty Love halten für euch mit Begeisterung auch Ihren Blog auf dem Laufenden:
Vulkanausbruch auf Island - Weitere nützliche Links findet ihr auch bei Salty LoveFür die Isländer Alltag, für Reisende ein einmaliges Erlebnis

Island lebt – schon immer gehören Erdbeben, Vulkanausbrüche und andere Naturgewalten (fast) zum Alltag. Dennoch erwarten auch die Isländer selbst solch eine Eruption mit Spannung und Faszination. Dies wird spürbar, als bereits wenige Minuten nach Beginn des Ausbruches die Sozialen Medien überfüllt waren mit sensationellen Fotoaufnahmen. Sogar die bekannte Künstlerin und Sängerin Björk postete nach kurzer Zeit ihre persönlichen Eindrücke in ihrem Instagram-Account: “We still got it! Sense of relief when nature expresses herself!”
Reisen nach Island – ein Grund mehr, die Koffer zu packen!
Für uns ist Island “Leidenschaft”. Eine Lava-Eruption – egal, ob groß oder klein – ist für Jedermann ein Ereignis, das Gänsehaut auslöst. Die Erde lebt – das ist unfassbar stark spürbar beim Anblick dieser Naturgewalten.
Mittlerweile haben mehrere zehntausende Besucher den Vulkan besucht und die Lavafontänen, die teilweise mehrere Meter hoch in den Himmel schießen, bewundert.
Als verantwortungsvoller Reiseveranstalter beobachten wir die Situation vor Ort genauestens und informieren unsere Kunden, sollte dies vor Buchung oder zum Zeitpunkt ihrer Abreise notwendig sein. Selbstverständlich erhalten unsere Kunden in solchen Fällen auch umfassende Informationen vor der Reise, wo man sich vor Ort auf dem Laufenden halten kann und was zu beachten ist.
Tipps und Empfehlungen für Islandreisen zum Vulkan
Vor dem Besuch: Ruft die tagesaktuellen Informationen von safetravel.is auf. Dort findet man umfassende Infos rund um die Ausbruchstelle, zu den Wanderwegen, zur Ausstattung, sowie Kartenmaterial. An manchen Tagen ist der Wanderweg gesperrt – wir empfehlen daher, in jedem Fall vorab einen Blick auf die Website zu werfen.
Zeigen wir Respekt vor den Naturgewalten, halten uns an die Hinweise der Einsatzkräfte und Behörden sowie an die Abstands- und Hygieneregeln. Dann ist es möglich, das unglaublich faszinierende Naturschauspiel aus sicherem Abstand und gefahrlos zu beobachten.
Website von Safetravel.isWir informieren rund um den Vulkanausbruch auf unserer Website.
Worauf also warten! Wir sehnen uns nach Reisen. Vor allem sehnen wir uns nach Island! Erkundigt euch jetzt nach eurer perfekten, individuellen Islandreise.
Noch Fragen zum Vulkan in Island?
Als Islandspezialist sind wir bestens informiert. Außerdem haben bereits zahlreiche Freunde und Kollegen die Wanderung zum Vulkan mehrmals unternommen und wir können somit aus erster Hand berichten und unsere Einschätzungen geben.
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Vulkane in Island – unsere Top Tipps

Wer mehr über die Vulkane in Island erfahren möchte, der findet ein Interview mit einem Vulkanologen in unserem Blog:
Vulkanismus in Island
Weitere Fotos: flickr/Anthony Quintano (5), unsplash/ Jonas Unnarsson, Toby Elliot
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