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Wandern in Island: Abenteuer zwischen Naturgewalten – Katla Travel

Bunte Berge, raue Steilküsten, Wasserfälle und im Sonnenlicht glitzernde Gletscher – Wandern in Island ist unvergleichlich abwechslungsreich und abenteuerlich. Im Folgenden verraten wir euch unsere Wandertipps und einige Touren-Highlights.

Weil es ohne gute Ausrüstung keine entspannten Wandertage gibt, haben wir für euch Packlisten erstellt.

Packliste für einfache, kurze Wanderungen

Wanderschuhe
Wind- und regenfeste Oberbekleidung
Fleece- oder leichte Daunenjacke, um es beim Picknick warm zu haben
Leichte Handschuhe und leichte Mütze
Tagesrucksack

Rucksäcke, Trekking, Laugavegur, Island
Gut gepackt? Dann steht einer schönen Wanderung nichts mehr im Weg

Packliste (Kleidung) für lange bzw. mehrtägige Wanderungen/Trekking (mit Hochland)

Langarm-Shirt aus Wolle (oder Synthetik, trocknet besser, riecht aber schneller!)
T-Shirt aus Wolle
Lange Woll-Unterhose oder Leggings
Leichter Woll- oder Fleecepullover
Leichte Daunenjacke
Softshell-Jacke
Hardshell-Jacke und -hose (wind- und wasserdicht, atmungsaktiv)
Wanderschuhe (wasserdicht, knöchelhoch, rutschfeste Sohle, unbedingt eingelaufen)
Wandersocken
Handschuhe
Warme Mütze
Schuh-Spikes (Frühlings-u. Wintertouren)
Trekkingsandalen/Turnschuhe für Flussdurchquerungen

Wanderer, Rücksäche, Laugavegur, Trekking, Island
Unterwegs auf dem Laugavegur

Praktische Tipps zum Wandern in Island

Eine wasserdichte Tüte/Packsack für Flussdurchquerungen sollte immer im Rucksack sein. Das Erste-Hilfe-Set gehört in den Rucksack, sobald ihr euch in entlegene Gebiete aufmacht. Häufig sind die Wanderwege in Island rutschig, entweder wegen Nässe oder weil sie durch Schuttflächen führen, wir empfehlen euch deshalb, Wanderstöcke zu nutzen oder zumindest im Rucksack mitzuführen. Auch für schnelle Wetterumschwünge solltet ihr immer ausgerüstet sein.

Vorsicht Absturzgefahr, Warnschild, Island
Warnschilder beachten, auf rutschigem Untergrund kann es gefährlich werden

Abseits der touristischen Highlights ist man in Island auf sich alleine gestellt. Euer Können und eure Kondition solltet ihr deshalb selbstkritisch hinterfragen, bevor ihr aufbrecht. Bitte nehmt Warnschilder und Tipps von HüttenwirtInnen ernst!

Wanderkarten von Island

Analog: In den Nationalpark-Zentren könnt ihr topografische Wanderkarten des jeweiligen Gebiets kaufen. Oft liegen dort auch Landkarten für andere Regionen aus. An vielen Tankstellen werden Karten verkauft, jedoch meist keine expliziten Wanderkarten.
In Reykjavík findet ihr umfangreiches Kartenmaterial in den meisten Buchhandlungen, z.B. bei Hús máls og menningar, Laugavegur 18, wo sich im oberen Stockwerk übrigens noch ein kleines, gemütliches Café befindet.

Landkarte, Auto, Gegenlicht, Island
Landkarte mit eigener Route: Mindestens eine schöne Urlaubserinnerung

Digital: Wenn ihr lieber digital unterwegs sein wollt, dann solltet ihr v.a. auf zwei Apps (iOS und Android) zurückgreifen, die “Wandern in Island” zum Thema haben: Wapp und alltrails.

„Alltrails“ wurde für Outdoor-Enthusiasten entwickelt und bietet eine umfangreiche Bibliothek mit detaillierten Wanderkarten, Bewertungen und Fotos aus Island. Ihr könnt kostenlos auf einen Teil der Website zugreifen, um die Wanderwege einzusehen, inkl. Schwierigkeitsgraden, Höhenunterschieden, Länge der Tour etc.

Wanderung, Smartphone, Wanderapp, Island
Smarter Begleiter auch auf Wanderungen in Island

Wichtig ist jedoch, dass ihr für diesen kostenlosen Teil der App online sein müsst. Falls ihr längere, anspruchsvollere und in entlegenen Gebieten verlaufende Wandertouren plant, dann bietet sich das Premium-Abo an. Dieses Abo beinhaltet Offline-Karten zum Herunterladen und weitere Funktionen.

„Wapp Walking app“ bietet neben topografischen Karten und detaillierten Routenbeschreibungen auch allgemeine Infos zu Geschichte und Regionen. Nachteil: Für jeden Trail muss bezahlt werden. Solltet ihr aber nur wenige Wanderungen unternehmen, dann ist Wappeine gute Option.

Das isländische Wetter

Viele Wandertouren sind nur in den Monaten Mai bis Oktober durchführbar, in den übrigen Monaten können Schnee, Eis oder Schlamm die Passagen verhindern. Bevor ihr auf eine Tour geht, solltet ihr unbedingt die Wettervorhersage studieren. Das Wetter in Island ändert sich deutlich schneller als in Mitteleuropa, im Hochland kann auch im Hochsommer ein Schnee- oder Graupelschauer über das Land ziehen, Nebel tritt außerdem in höheren Lagen v.a. rund um die Gletscher auf.

Wetter-App, vedur, Island
Detaillierte Wetterinfos auf der Veður – App

Gute Wettervorhersagen findet ihr auf der App “Veður” des isländischen Wetterdienstes, übrigens auch über Browser nutzbar, auf dem Smartphone aber etwas unübersichtlich.
Auch sinnvoll, falls ihr längere Wandertouren plant, ist die App “SafeTravel”. Dort findet ihr Wetterupdates, aktuelle Gefahrenwarnungen (z.B. bei Vulkanausbrüchen oder Stürmen) und ihr könnt euch über die besonderen, isländischen Verkehrszeichen informieren.

Eine Besonderheit bei SafeTravel ist die Funktion “Check-In”. Dort könnt ihr eure Reiseroute hinterlegen und sie mit dem isländischen Such- und Rettungsdienst teilen. Wenn ihr in lebensbedrohliche Gefahr kommt, ist Hilfe schnell verfügbar.

Unsere Top 4 persönlichen Wander-Lieblingstouren

Landmannalaugar: Sehr beeindruckend und abwechslungsreich

Der Wanderweg Laugavegur hat seinen Start- oder Endpunkt in Landmannalaugar im südlichen Hochland von Island, dazu weiter unten mehr.
In Landmannalaugar gibt es aber auch eine Vielzahl gut ausgeschilderter Wanderwege für kurze Schnupperwandertouren bis hin zu Tagestouren mit 20 Kilometern Länge. Eine unserer Lieblingstouren führt auf den Berg Bláhnjúkur (940 m).

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Wanderweg im Gebiet von Landmannalaugar

1 Wanderung auf den Bláhnjúkur

Schwierigkeitsgrad leicht. Etwas Trittsicherheit notwendig. Dauer 2-3 Stunden.

Vom Campingplatz aus geht ihr an der Pferdekoppel vorbei, bis ihr ein Schild „Bláhnjúkur“ seht. Folgt dem Schild nach links und überquert die Fußgängerbrücke. Vor euch liegt ein gut sichtbarer Pfad, der den grauen Geröllhang bergauf führt.

Folgt diesem Wanderweg auf dem Bergrücken und anschließend den Serpentinen im steileren Gelände bis hinauf zum Berggipfel. Bei gutem Wetter erstrecken sich rund um euch die bunt gefärbten Berge von Landmannalaugar. Richtung Westen könnt ihr aus einem Tal Dampf aufsteigen sehen.

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Aussicht vom Bláhnjúkur auf das Tal von Landmannalaugar

Nehmt euch Zeit für ein ausgiebiges Picknick mit Aussicht, bevor ihr euch an den Abstieg macht. Ihr könnt denselben Weg zurück nehmen, oder ihr biegt etwas unterhalb des Gipfels rechts ab, um zu einem Bergbach zu gelangen. Quert ihn und wandert bachabwärts, bis ihr wieder auf die Fußgängerbrücke trefft.

2 Der Laugavegur – Einmal im Leben

Schwierigkeitsgrad leicht. Etwas Trittsicherheit notwendig. Kondition: sehr anspruchsvoll. Länge: ca. 55 Kilometer. Dauer: 4 Tage.

Eine der berühmtesten Wanderungen der Welt ist die Mehrtagestour auf dem Laugavegur. Start- und Endpunkt ist entweder Þórsmörk im Süden oder Landmannalaugar im Norden. Zwischen beiden Punkten erwarten euch viele Wander-Kilometer in beeindruckender Urlandschaft.

Welche Richtung wollt ihr wandern?

Zunächst müsst ihr euch für die Richtung entscheiden, dabei gibt es Grundsätzliches zu beachten.
Von Norden (Landmannalaugar) kommend ist die Strecke weniger anstrengend, da sie in weiten Teilen grundsätzlich bergab führt. Von Süden aus ist die Wandertour deshalb anstrengender, denn ihr müsst mehrere Anstiege bewältigen. Diese Richtung wird weniger oft begangen.
Nehmt euch ausreichend Zeit, die Landschaft, die ihr durchwandert, ist einzigartig, ihre Vielfalt groß, es gibt also keinen Grund, diese einmalige Trekkingtour nur abzuspulen.

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Fussgängerbrücke auf dem Laugavegur

Nicht zu unterschätzen

Obwohl diese Route technisch eher einfach ist, solltet ihr das Wetter immer im Auge behalten. Schnell aufziehende Stürme, tagelanger Regen oder starker Nebel können auch diese im Sommer sehr häufig begangene Tour gefährlich machen.

Hüttenübernachtung? Buchung empfehlenswert

Übernachtet wird auf den Campingplätzen an den Hütten, oder direkt in den Hütten am Laugavegur. Da die Hütten nur begrenzte Bettenkapazitäten haben, solltet ihr unbedingt im Voraus einen Platz buchen, besonders in der Hochsaison ist das empfehlenswert.
Bei der Planung solltet ihr auch bedenken, dass auf dieser Trekkingtour regelmäßig Bäche durchquert werden müssen. Falls es länger regnet, können diese kniehoch sein, Wandersandalen, Turnschuhe und Wanderstöcke gehören deshalb unbedingt in den Rucksack.

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Spektakulär: Fumarole nahe Landmannalaugar

Und: Auf dem Weg könnt ihr keine Verpflegung kaufen, nehmt deshalb davon ausreichend mit auf eure Tour!

Gut vorbereitet werdet ihr atemberaubende Landschaften durchwandern: Gleißende Obsidianströme, heiße Bäche, dampfende Hochthermalgebiete, Schneefelder, Vulkankrater, farbenfrohes Rhyolithgestein, tiefblaue Seen und Hügelketten bis zum Horizont erwarten euch auf dieser großartigen Trekkingtour. Ein Once-in-a-lifetime-Abenteuer.

3 Wandertour zwischen Gletscherseen in Südisland

Schwierigkeitsgrad leicht. Kondition: mittel. Länge: ca. 15 Kilometer. Dauer: ca. 5h.

Wanderweg, Gletscherlagune, Island
Wanderweg zwischen den Gletscherlagunen: Glazial geprägte Landschaft in Südisland

Ein weitere spektakuläre, halbtägige Wandertour führt in Südisland von Gletscherlagune zu Gletscherlagune. Ausgangs- und Endpunkt sind die Gletscherseen Jökulsárlón und Fjallsárlón, beide liegen unweit der Ringstraße.
Der Klimawandel führt besonders in Island zu sehr schnell und massiv abschmelzenden Gletscherzungen. Zurück bleibt eine glazial geprägte Urlandschaft, durch die dieser Wanderweg führt.

Wandern zwischen Pionierpflanzen und grauen Findlingen

Der Pfad im Breiðamerkursandur führt über graue Moränenwälle und an den großen Gletscherlagune entlang. Ihr lernt die Fauna und Flora dieser besonderen Landschaftsform kennen, denn am Weg weisen Tafeln auf Besonderheiten des Gebiets rund um Jökulsárlón hin.

Gletscherlagune, Fjallsárlón, Island
Fjallsárlón: Spektakuläre Urlandschaft

Nördlich des Weges fließen die Eismassen vom Plateau des Vatnajökull ins Vorland herunter, und ein oftmals eisiger Wind fegt über die fast vegetationslose Landschaft. Auf den Lagunen treiben haushohe, blau schimmernde Eisberge, über den Himmel ziehen Gruppen von Graugänsen.
Wenn ihr Glück habt, dann könnt ihr sogar Rentiere über die Weiten wandern sehen oder, noch wahrscheinlicher, ihr lauft einem Polarfuchs über den Weg.

Eine detailliertere Beschreibung haben wir für euch im Blogbeitrag Wanderung an der Gletscherlagune Jökulsárlón zusammengefasst.

4 Tolle Tour: Von Dalvík ins Tal Böggvisstaðadalur

Schwierigkeitsgrad leicht. Kondition: mittel. Länge: 9 km, Dauer: ca.  4 h, Höhenmeter: 270 m

Katla-Travel-Mitarbeiterin Rita Gauland ist Expertin, wenn es um unvergessliche Wandertouren in Island geht. Heute nimmt sie uns mit auf einen wunderbaren Ausflug im Norden Islands …

Wie vor jeder Wanderung führen meine ersten Schritte in die Touristikinformation des Ortes, sofern es eine gibt. In diesem Fall hat es sich auch als sinnvoll erwiesen, es war nämlich ein recht windiger Tag. Der Herr im Touristikbüro Dalvík empfahl mir gleich diese Wanderung, es sei nur an der Küste windig, ich solle mir keine Sorgen machen, im Tal hinter der Ortschaft sei es an solchen Tagen windstill. (Vorneweg: Er hat tatsächlich Recht behalten!) Er versorgte mich mit den örtlichen Karten und sagte, ich solle mich unbedingt in der Hütte Kofinn am Ende des Tales in das Gästebuch eintragen, das sei ihnen im Ort besonders wichtig. Na dann, ich will sie ja nicht enttäuschen …

Wie alle Wanderwege rund um Dalvík beginnt auch dieser hinter der Kirche. Die ersten Meter, noch vor dem geschützten Tal, sind auf einem breiten Fahrweg schnell überwunden – und ziemlich windig. Danach geht es über die kleine Brücke zum (kurze Überlegung, wie man die Seite eines Baches bestimmt) … linken Bachufer. Es ist eine von insgesamt zwei Brücken auf dieser Strecke und jetzt muss man sich entscheiden, an welchem Bachufer man laufen möchte. Zur Durchquerung ist der Bach nicht geeignet. Nicht weil er zu breit ist, aber weil seine Strömung sehr schnell und voller Strudel ist.

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Katla Travel Mitarbeiterin Rita on tour im Eyjafjörður

Gleich nach dem ersten Hügel öffnet sich ein wunderschönes, sattgrünes, recht enges V-förmiges Tal. Der Bach schlängelt sich hinein, von den Berghängen fließen unzählige kleinere Bäche und Wasserfälle in den Hauptstrom.

Wandern im Norden Islands

Es wandert sich gemütlich und gleichbleibend in einer Höhe am rechten Berghang. Unruhe stiften nur die brütenden Vögel, wenn ich ihren Nestern zu nahe komme. Noch erkenne ich die Arten nicht, es ist aber immer wieder der gleiche Typ, braun an der Brust, größer als eine Amsel, kleiner als ein Huhn und mit langem und leicht nach oben gebogenem Schnabel. (Drei Tage später lerne ich in Sigurgeirs Vogelmuseum am Myvátn-See meine fünf Arten zu bestimmen, und diese ist die Hauptdarstellerin davon: die Uferschnepfe.)

Mit Begeisterung überquere ich die ersten Nebenbäche, es geht locker-hüpfend von einem Stein auf den anderen. Jetzt erreiche ich die ersten Wiesen, getupft mit Wollgras, in der leichten Brise sind die Köpfe schräg in Richtung Meer geneigt. Herrlich, meine nordische Lieblingspflanze. Ich mache gefühlt 50 Fotos davon, auch vom hellgrünen Moos – das schwere und immer mitgeschleppte Makroobjektiv soll ja schließlich auch genutzt werden.

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Schon meldet sich ein leichter Hunger und ein schönes Plätzchen dafür ist auch erreicht. Mit einem glatten Riesenstein im Rücken, direkt am Bach – perfekt. Heute gibt es Flatkökur mit Lachs, dazu Tomaten aus den Gewächshäusern von Hveragerði. Der Gebirgsbach liefert den perfekten Sound dazu.

Nun bin ich im Tal recht weit fortgeschritten, und hier ist der kleine Pfad nicht mehr so ausgetreten wie am Anfang. Ab und zu muss ich einfach auf den nächsten Wegpfahl zulaufen, was aber nach kurzer Orientierung immer gelingt. Ich erreiche eine breite Wasserstelle, weiter oben befindet sich sogar ein beachtlicher Wasserfall! Aber nun muss ich eine geeignete Stelle finden, um hinüberzukommen. Meine Trekkingsandalen habe ich heute nicht dabei, daher muss ich über Steine hüpfen. Nach kurzer Zeit findet sich eine ganz gute Stelle, die ich nach einigen Anlaufschwierigkeiten souverän meistere.

Schon sehe ich die Brücke und die kleine Schutzhütte auf der anderen Bachseite, hier wird das Tal schon recht schmal. Die ersten Schafe grasen. Der Hauptbach ist zwar etwas schmaler, wird aber umso rascher und tiefer, es gibt eindeutig keine Alternative zur Brücke. Ich überquere kleine Hügel, die stark mit Gras bewachsen und sumpfig sind, der Pfad und die Pfähle sind nicht immer auszumachen. Aber gerade diese Stellen, an denen man seinen Weg erst suchen muss, machen so richtig Spaß! Ich setze eine ernste Miene auf, begutachte und überlege. Versuche, die Beschaffenheit des Bodens zu deuten, und halte Ausschau nach dem Weg zur Brücke, die man von hier aus nicht sieht, der Weg verschwindet hinter Hügeln und hohem Gras.

In diesem Moment treffe ich die einzigen Wanderer auf der ganzen Strecke, ein Paar, das vom benachbarten Tal herübergewandert ist und vom Berghang weiter oben kommt. Wir beratschlagen uns, wo die Brücke sein könnte. Schließlich erkennen wir aber doch den letzten entscheidenden Pfahl, der den Weg weist.

Nun aber nichts wie hin zu der Schutzhütte. Ich erreiche das kleine, rechteckige, auf Pfählen stehende Flachdachhäuschen und trage mich – wie versprochen – in das Gästebuch ein. Als Erste heute. Hätten die beiden Wanderer doch Infos beim Touristikbüro geholt, denke ich zufrieden und lächle in mich hinein. Am windstillen Vortag hatten sich neun Wanderer eingetragen.

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Die Schutzhütte über dem Eyjafjörður.

Nun geht es aber bequem am rechten Flussufer wieder hinaus in den tobenden Wind an der Küste. Der Pfad schlängelt sich gemütlich zurück, nur einmal muss ich noch zur Pfadfinderin werden: Es ist eine recht breite, nasse Stelle, mit viel Moos und Schlamm.

Bald öffnet sich das Tal erneut, und ich wandere mit herrlichem Blick auf den Eyjafjörður und die schneebedeckten Berge dahinter. Ich nähere mich wieder langsam Dalvík, der Bach wird breiter, der Pfad eindeutiger, der Wind stärker. Den ignorieren die verrückten Uferschnepfen aber, die sich immer noch Sorgen um ihre Nester machen.

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Auf dem Wanderweg kurz vor Dalvík

Die Lunge voll frischer isländischer Luft, den Kopf und die Kamera voller Bilder, neun Kilometer in den Beinen, erreiche ich schließlich meinen Ausgangspunkt. Es war eine herrliche Nachmittagswanderung!

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Leicht erwandert: Maar im Gebiet von Landmannalaugar

Fazit:

Island bietet Wandertouren für jeden Geschmack und jede Kondition. Es gibt Wanderwege, die über hundert Kilometer lang sind und mehrere Regionen und Landschaftsformen durchqueren, aber auch ganz einfache, kurze Routen. Wichtig ist, sich über die Wetter- und Wegverhältnisse zu informieren und die Ausrüstung danach auszulegen. Verschiedene digitale Helfer erleichtern die Routenplanung. Gut vorbereitet, kann sich jede/r fantastische Naturerlebnisse erwandern.

Lust bekommen auf mehr Wandern in Island? Wie wäre es zum Beispiel mit einer Wanderreise in das Hochland? Kurze, aber und etwas längere Wanderungen rund um die Insel erwarten Euch in unserer Island Aktiv Reise. Eine ganz individuelle Islandreise stellen wir Euch gerne persönlich zusammen.

Übrigens: Alle Aktivreise-Kunden von Katla Travel bekommen den Gold-Account Zugang der Rother-Wander-App kostenlos als Service. Damit habt ihr Zugriff auf über 13.000 geprüfte Touren, könnt eure GPX-Tracks exportieren, Wettervorhersagen abrufen und Vieles mehr.

Fotos: Thomas Linkel (8), Rita Gauland (4), flickr/David Lee, unsplash: Luke Moore, Paul Taton, Antonio Gross, Julentto Photography, S B Vonlanthen

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