Hoffellsjökull: Von der Gletscherlagune zum Hot Pot
Was die größte Herausforderung bei dieser herrlichen Wanderung war? Den Hot Pots am Anfang der Strecke zu widerstehen und erst nach der Rundwanderung in sie einzutauchen!
Daher fuhr ich mit meinem Jeep vom Gästehaus Glacierworld bis zum Wanderparkplatz am Fuße des Berges Hoffellsfjöll, statt im breiten Tal noch zusätzlich acht Kilometer zu laufen. Für einen halben Tag wollte ich die einsame Bergwelt erkunden, so mein Plan.
Die Gletscherzunge des Hoffellsjökull befindet sich im Nationalpark Vatnajökull im Südosten Islands, ganz in der Nähe von Höfn. Bei der Abzweigung von der Ringstraße zum Gletscher neigen die meisten Reisenden dazu, einfach weiterzufahren: Zu weit entfernt scheint die Gletscherzunge hinten im Tal zu liegen, eine schlecht ausgebaute Straße führt bis ans Ende und lässt die Besucherzahlen sehr überschaubar bleiben. Wer hier aber mehrere Tage verbringt oder Island wiederholt besucht, sollte dieses herrliche Wandergebiet auf keinen Fall verpassen!
Am hinteren Parkplatzt erwarten einen ausführliche Wandertafeln. Alle Pfade sind mit kleinen Pfosten markiert und leicht zu finden. Auch die Orientierung ist einfach, im Süden liegt das breite Tal, im Norden die Gletscherzunge. Auf einer Seite des Berges, an dem man startet, liegt die Gletscherlagune, auf der anderen ein Seitental, das wiederum zum Parkplatz führt. Sich zu verlaufen ist also auch ohne Wanderkarte beinahe unmöglich und die Entfernungen sind gering.
Auf einem Wanderpfad stieg ich zwischen zarten Birkenbäumchen den Berg hinauf und ging dann oberhalb der Lagune entlang in Richtung Gletscher. Die Vegetation wurde karger, die Aussicht auf die Landschaft immer beeindruckender. Auf der Lagune regte sich keine Welle, die von Asche durchzogenen Eisberge türmten sich blau-schwarz, und über allem spannte sich der weite Himmel.
Wanderung in Island: Picknick mit Gletscherblick
Aber auch die Pflanzenwelt vor meinen Wanderstiefeln zog meine Blicke an: Farbige Flechten und Moose, Pilze und Blümchen. Ich hielt Ausschau nach dem Gabbro-Gestein, das hier am Geitafellsbjörg vorkommt. Ähnlich wie Basalt ist es magmatisches Gestein plutonischen Ursprungs, wie ich später in der kleinen Mineraliensammlung des Gästehaus Glacierwords lernte. Gabbro wurde hier in der Vergangenheit sogar abgebaut und in Reykjavík als Verkleidung für die isländische Zentralbank verwendet.
Als Wind aufzog, beendete ich mein Picknick mit Gletscherblick und machte mich auf zu den Hot Pots im Tal. Vor einer windgeschützten Wand, die Sonne im Gesicht ließ ich mich in die schönsten Hot Pots sinken, die ich bisher in Island kennengelernt habe.
Am Abend in Höfn fragte ich die Mitarbeiter im Visitor Center des Vatnajökull Nationalparks, was sie in der Gegend besonders empfehlen könnten. Und wie aus der Pistole geschossen kam die Antwort: „You know, Stokknes is beautiful but quite well known… Hiking at Hoffellsjökull and the Hot Pots there – currently the best trip for insider!”
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