Isländischer Film Eidurinn - Der Eid

Island auf der Leinwand: Drei Filme, die ihr sehen solltet

Noch sind die Nächte lang und die Tage kurz und (oft) dunkel und grau. Die perfekte Zeit also, um es sich auf der Couch gemütlich zu machen und Heimkino zu genießen. Wir stellen euch drei isländische Filme vor, die uns in 2017 beeindruckt haben.

Unsere Top 3 isländischer Filme

Out of Thin Air

August, 2017: Es ist der letzte Tag unserer Islandreise und wir wollen noch zwei Dinge tun während unseres kurzen Aufenthalts in Reykjavík. Erstens: Pommes und Burger essen (weil wir nach zehn Tagen Nudeln aus dem Campingkochtopf unbändig Lust darauf haben) und im Bíó Paradís in der Hverfisgata 52 einen Film sehen. Das Plakat von „Out of Thin Air“ gefällt uns, es erinnert ein bisschen an das kultige „Fargo“, und wir kaufen zwei Tickets, ohne eine Ahnung zu haben, worum es in dem Film geht.

Gut anderthalb Stunden später kommen wir wieder ans Tageslicht, noch ganz aufgewühlt von den Eindrücken. „Out of Thin Air“ beleuchtet Islands bekanntesten Kriminalfall, den, so sagt eine Person im Film, „jeder im Land kennt“: 1974 verschwanden innerhalb weniger Monate zwei Männer spurlos – und die Polizei tappte im Dunkeln: Es gab keine Leichen, keine Zeugen, keine forensischen Beweise. Dann wurden sechs Verdächtige verhaftet, die auch bald gestanden und verurteilt wurden. Und das, obwohl sich zunächst keiner von ihnen an den Tathergang des Mordes erinnern konnte und ihre Geständnisse nicht kompatibel waren. Regisseur Dylan Howitt gelingt eine packende Dokumentation über fragwürdige Polizeimethoden, trügerische Erinnerungen – und ein ganzes Land in Aufruhr.

(Eine sehr spannende Zusammenfassung des Falls der BBC findet ihr HIER. “Out of Thin Air” gibt es u.a. auf Netflix und ab März auf amazon zu kaufen.)

Eiðurinn (Der Eid)

Im Arena Kino in München laufen regelmäßig kleinere europäische Filme, auch aus Island. Vor gut zwei Jahren haben wir hier „Sture Böcke“ gesehen, zuletzt „Der Eid“, in weiten Teilen ein Film noir, bei dem der Isländer Baltasar Kormákur für Regie, Drehbuch und Produktion verantwortlich zeichnete und auch die Hauptrolle übernahm. Er spielt Finnur, einen liebevollen Vater und Ehemann, der sehr erfolgreich als Arzt arbeitet. Zusammen mit seiner Familie führt er ein geordnetes Leben in einem friedlichen Vorort Reykjavíks – bis seine Tochter beginnt, Drogen zu nehmen. Finnur versucht, sie vor ihrem manipulativen Dealer-Freund zu beschützen – und gerät dabei in eine unheilvolle Abwärtsspirale. Ein beeindruckender Film mit großartigen Landschaftsaufnahmen.

(Den Film gibt es u.a. hier zu kaufen.)

 

Hjartasteinn (Heartstone)

„Hjartasteinn” (Heartstone) hat bereits einige Preise abgeräumt – und das völlig zu Recht, denn es ist ein anrührender und mitreißender Coming-of-Age-Film mit hervorragenden jungen Schauspielern: In einem abgelegenen isländischen Fischerdorf erleben die Teenager Thor und Christian einen turbulenten Sommer: Während der eine das Herz eines Mädchens erobern will, entdeckt der andere, dass er Gefühle für seinen besten Freund hat …

 

Es gab und gibt noch andere tolle isländische Filme in 2017 und 2018! Wir werden sie so schnell wie möglich im Heimkino „nachholen“ oder auf großer Leinwand gucken und sie euch dann hier auf dem Blog vorstellen!