Island im Winter, Polarlichter/Nordlichter tanzen über in Eis und Schnee erstarrte Landschaften. Aurora borealis, wie sie wissenschaftlich heißen, sind ein faszinierendes Naturphänomen und liefern außergewöhnliche Fotomotive. Aber wie fotografiert man sie richtig? Wir geben euch die besten Profi-Tipps.
Wo gibt es Polarlichter?
Polarlichter sind überwiegend in Polregionen zu sehen. Auf der Nordhalbkugel werden sie Aurora borealis oder Nordlichter genannt, auf der Südhalbkugel nennt man sie Aurora australis.
Wenn ihr im Winterhalbjahr in Island Urlaub macht, dann werdet ihr dem beeindruckenden Naturphänomen mit Sicherheit begegnen. Um Polarlicht richtig zu visualisieren, solltet ihr allerdings einige fotografische Tipps beachten.
Die idealen Bedingungen zum Fotografieren von Polarlichtern
Beim Fotografieren von Polarlichtern seid ihr zwangsläufig draußen unterwegs und somit den dort herrschenden Bedingungen ausgesetzt. Hier kommen nützliche Infos, wie ihr euch auf die Bedingungen einstellt.
1. Digitale Helfer
Die App „Aurora“ zeigt den aktuellen KP-Wert vor Ort an. Vereinfacht ausgedrückt: Der KP-Index zeigt die geomagnetische Aktivität (Stärke des Sonnenwindes) an. Je höher der KP-Wert, desto höher die Chance auf Polarlichter. Außerdem liefert die App Infos zur Wolkenabdeckung. Bei Bewölkung sind keine Polarlichter zu sehen, am besten ist deshalb ein klarer Nachthimmel. Aktuelle Wettervorhersagen und Wolkenprognosen liefert der isländische Wetterdienst.
2. Energie
In der Regel ist es ziemlich kalt, wenn ihr Polarlichter fotografiert. Deshalb nehmt ausreichend Ersatzakkus mit und tragt sie am Körper, um sie warmzuhalten.
3. Dicke Kleidung nicht vergessen
Da ihr euch beim Fotografieren kaum bewegen werdet, ist es besonders wichtig, dick angezogen zu sein. Das betrifft Stiefel genauso wie Handschuhe, Mütze, Jacken und Hosen. Vielleicht wollt ihr auch Taschenwärmer etc. nutzen und eine Thermoskanne mit heißem Getränk dabeihaben. Wenn euch beim Fotografieren warm ist, dann verpasst ihr auch kein Polarlicht und könnt zusätzlich noch die magische Stimmung genießen.
Polarlichter fotografieren: Das richtige Kamera-Equipment
Verwackelte Fotos verhindern und die ganze Schönheit der Polarlichter einfangen. Mit diesem Equipment seid ihr gerüstet, fantastische Aufnahmen zu machen.
4. Auf ein Stativ setzen
Da wir zum Fotografieren von Polarlichtern eine längere Belichtungszeit benötigen, ist es wichtig, ein Stativ zu benutzen. Dabei bitte nicht vergessen, die elektronische Bildstabilisierung der Kamera abzuschalten. Um Verwacklungen ganz auszuschalten, könnt ihr einen Fernauslöser nutzen.
5. Lichtstarkes Objektiv benutzen
Am besten funktioniert ein Weitwinkelobjektiv mit einer Anfangsblendenöffnung von 2,8. Weitwinkel deshalb, um einen Vordergrund integrieren zu können und einen großen Teil des Nachthimmels abzudecken.
Kann ich Polarlichter auch mit dem Smartphone aufnehmen?
Wenn ihr keine andere Kamera zur Verfügung habt, bieten besonders aktuelle Modelle auch die Möglichkeit, Polarlichter mit der Smartphone-Kamera zu fotografieren und dabei ansehnliche Bilder zu produzieren. Mit den lichtstarken Objektiven von Spiegelreflex- und DSLR-Kameras können Smartphones besonders unter den gegebenen Bedingungen nicht mithalten. Wer also keine Kamera, außer die des Smartphones hat, sollte seine Erwartungen nicht zu hoch treiben.
Polarlichter perfekt fotografieren
Die Fotografie-Ausrüstung steht und los geht’s! Ganz so leicht ist das nicht mit dem perfekten Polarlichter-Foto. Ein passendes Motiv kann Wunder wirken, außerdem gibt es einige Einstellungen vorzunehmen, damit ihr alles aus eurer Kamera rausholt. Um Polarlichter zu fotografieren, müssen einige Funktionen der Kamera richtig eingestellt werden. ISO-Wert, Format, Fokus und Belichtungszeit müssen auf bestimmte Werte eingestellt werden.
5. Motiv suchen
Ein Polarlicht sieht am besten mit einem Motiv als zweiten Bildbestandteil aus. Zum Beispiel ein beleuchtetes Ferienhaus im Vordergrund und darüber der Himmel, wahlweise eine oder mehrere Personen oder spektakuläre Landschaft, z.B. ein Wasserfall oder eine Gletscherlagune, als Hintergrund.
Allerdings solltet ihr dann beachten, dass die Personen sich während der Belichtungszeit nicht zu sehr bewegen. Tipp: Polarlicht zeigt sich oftmals nur als weiß-grauer Schleier am Himmel. Aber fotografiert entstehen dann die charakteristischen Farben. Wer sich nicht sicher ist, ob er da am Himmel gerade Polarlichter sieht, macht einfach ein Probebild mit dem Smartphone.
6. ISO-Einstellungen
Am besten sind ISO-Einstellungen zwischen 1600 und 3200 ISO. Das verhindert ein Rauschen der Bilder. Vergesst dann nicht, die Kamera-interne Rauschunterdrückung auszuschalten.
7. Format-Einstellung
Falls möglich im RAW-Format fotografieren. In der Postproduktion lässt sich das Bildrauschen weiter reduzieren.
8. Fokus-Einstellung
In der Regel ist es beim Fotografieren von Nordlichtern so dunkel, dass der Autofokus nicht korrekt funktioniert. Deshalb mit manuellem Fokus arbeiten und auf ein weit entferntes Objekt (z.B. Stern) fokussieren. Im Live-View die Schärfe kontrollieren.
9. Belichtungszeit
Die perfekte Belichtung für ein gutes Polarlichtfoto ist essenziell. Wie lange ihr belichten müsst, hängt von den Bedingungen vor Ort ab. Also davon, wie stark das Umgebungslicht (Licht vom Ferienhaus, Mond etc.) und das Polarlicht ist.
Bei 20 Sekunden und darüber beginnen die Sterne zu verwischen, außerdem verliert auch das sich bewegende Polarlicht seine Strukturen. Am besten ist es deshalb, eine Belichtungsreihe auszuprobieren und sich an die perfekte Zeit für jedes neue Polarlicht heranzutasten. 4–10 Sekunden sind ein guter Richtwert für den Anfang.
10. Die passende Reise für die Nordlicht-Fotografie
Am besten gelingen eure Aurora Borealis-Bilder abseits von Städten und Dörfern in der völligen Dunkelheit. Unser Tipp: Mietet euch ein typisch isländisches Ferienhaus. Die meisten dieser gemütlichen Häuschen stehen inmitten der Natur und Lichtverschmutzung spielt dort keine Rolle. Ihr könnt das Ferienhaus in das Polarlicht-Motiv integrieren, oder einfach einen Spaziergang in die nähere Umgebung unternehmen und dabei fotografieren.
Dort könnt ihr euch in Ruhe mit Motiven beschäftigen und seid meist fernab von Lichtverschmutzung. Wenn ihr euch ganz der Fotografie widmen wollt Wenn ihr euch ein Ferienhaus mietet, habt ihr die besten Möglichkeiten, Polarlichter abseits von Lichtverschmutzung zu fotografieren, da sich die allermeisten Ferienhäuser abseits von Ansiedlungen befinden. Von dort aus könnt ihr aber auch ganz bequem auf “Nordlicht-Jagd” in der näheren Umgebung gehen. Und falls ihr doch Polarlichter über einer siedlung fotografieren woll, dann achtet auf genügend Abstand zum Motiv, damit die künstliche Beleuchtung die Polarlichter nicht überstrahlt!
Falls ihr nur für einen Kurztip nach Island fahrt, dann verbindet am besten einen Besuch in Reykjavík mit einem Ferienhausaufenthalt in der Umgebung des Golden Circle: ein passendes Reiseangebot dafür wäre Winteridylle im isländischen Ferienhaus.
Aber auch eine verlängerte Hotel-Gästehaus-Kombination aus Süd- und Westisland ist möglich.
Eure individuelle Islandreise
Ihr wollt mehr Infos über Island im Winter oder seid unsicher, was ihr auf eurem Island-Trip erleben wollt und welche Übernachtungsmöglichkeit für euch die beste ist? Meldet euch bei uns, wir beraten euch sehr gerne individuell, was für euch die beste Reisezeit für Island ist, damit eure Reise zu einem individuellen und unvergesslichen Erlebnis wird!
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Fotos: north.is, unsplash: Jillian Kim, Jonatan Pie, Vincent Guth, Julentto Photography, Ihor Malytskyi, Marc Marchal, v2osk, Benjamin Suter