Island im Oktober – Katla Travel

Farbiges Herbstlaub, faszinierende Nordlichter, kulturelle Highlights und deutlich weniger Touristen: Wir nennen euch einige gute Gründe, Island im Oktober zu bereisen.

Eine Reise nach Island im Oktober? Nicht die typische Reisezeit für die Insel im Nordatlantik. Schließlich wartet der Sommer mit Mitternachtssonne, einfachem Zugang zum Hochland und recht angenehmem Klima auf Reisende. Aber im Sommer sind viele landschaftliche Highlights und die größeren Städte ziemlich stark frequentiert. Wer in Ruhe Geysir, Mývatn, Akureyri oder Húsavík erleben will, sollte auf eine Islandreise im Herbst, zum Beispiel im Oktober, ausweichen.

Wie ist das Wetter in Island im Oktober?

Das isländische Wetter ist wechselhaft, im Oktober können Minusgrade auftreten, das Thermometer kann aber auch noch auf 15 Grad Celsius steigen. Regen kann in höheren Lagen zu Schnee werden, aber keine Sorge, im Oktober bleibt er kaum liegen. Dafür ist der Atlantik zu wetterbestimmend und sorgt ganz schnell wieder für höhere Grade.

Temperatur im Oktober in Reykjavík

Im Durchschnitt liegt die Temperatur in Reykjavík im Oktober bei knapp unter 5 Grad Celsius, die durchschnittliche Jahrestemperatur von Reykjavík beträgt 5,4 Grad Celsius. Es ist im Oktober in Island also noch nicht wirklich kalt. Trotzdem sollte man den Windchill-Effekt nicht unterschätzen, die Temperatur sagt darüber wenig aus.

Windchill-Effekt im Herbst nicht vergessen

Im Oktober kommen die ersten Herbststürme über Island, die durchschnittliche Windgeschwindigkeit nimmt zu und liegt bei etwa 5 Meter pro Sekunde. Gegen Ende Oktober steigert sich diese auf 5,5 Meter pro Sekunde. Die zunehmende Windgeschwindigkeit in Island im Oktober lässt die gefühlte Temperatur deutlich sinken und den Windchill-Effekt steigen.

Solltet ihr in den Norden von Island fahren, dann plant grundsätzlich etwas niedrigere Temperaturen als in Reykjavík und Südisland ein. Noch kälter ist es im Herbst in den Westfjorden sowie im Hochland. Packt also passende Kleidung wie Hardshell- und Softshelljacken mit Windstopper ein.

Wie viel regnet es in Island im Oktober?

Kurz gesagt: häufig. Der Oktober ist der regenreichste Monat des Jahres, etwa 77 Millimeter werden gemessen, während der isländische Durchschnitt bei 73 Millimetern liegt. Deshalb solltet ihr unbedingt regendichte Überbekleidung mitnehmen. Den Regenschirm könnt ihr aber daheim lassen, denkt an den Wind …

Abgesehen davon könnt ihr im Oktober aber auch eine Schönwetterphase erwischen und im Sonnenschein und bei 15 Grad am Mývatn sitzen und den goldenen Herbst genießen! Wichtig ist nur, dass ihr passende wind- und wasserdichte Klamotten dabeihabt, dann kann euch das wechselhafte Wetter im isländischen Oktober nichts anhaben.

Wie viele Tageslichtstunden hat Island im Oktober?

Die Tage werden nach der Sonnenwende am 21.6. wieder kürzer, aber zunächst sind die isländischen Sommermonate erfüllt von 18-20 Stunden Tageslicht. Besonders im Norden scheint die Sonne kaum untergehen zu wollen. Im Winterhalbjahr ändert sich die Relation jedoch. Nun ist es im Süden von Island immer etwas länger hell als im Norden.

Unterschied zwischen Nord- und Südisland

Grundsätzlich sind die Tage im Herbst und Winter kürzer, je weiter nördlich ihr in Island unterwegs seid. Rechnet mit mehreren Minuten Unterschied zwischen Akureyri und Reykjavík.

Anfang Oktober hat Reykjavík etwa 11,5 Stunden Tageslicht, Ende Oktober sind es hier nur noch ca. 8 Stunden Tageslicht. Anfang Oktober geht die Sonne im Süden etwa um 7.30 Uhr auf und versinkt kurz vor 19 Uhr. Ende Oktober geht die Sonne gegen 9 Uhr auf und etwa um 17.15 wieder unter.

Bedenkt bei eurer Routenplanung in der Nebensaison also das schnell schwindende Tageslicht, sonst steht ihr plötzlich in der Dunkelheit am Gullfoss. Allerdings kann das bei sternenklarer Nacht auch ein unvergessliches Erlebnis sein!

Gibt es Nordlichter in Island im Oktober?

Ja. Ganz sicher sogar und egal, in welchem Landesteil von Island ihr Urlaub macht. Denn um Nordlichter, die auch Polarlichter genannt werden, zu sehen, dafür ist der Oktober, wie der gesamte Herbst und übrigens auch der Winter, eine gute Reisezeit.

Dazu solltet ihr aber unbedingt warme Kleidung dabeihaben, auf jeden Fall Mütze und Handschuhe, dazu einen dicken Pullover, z.B. einen wärmenden Islandpullover, und natürlich gute Stiefel.

Typisch Island: Magische Nordlichter

Um Aurora Borealis zu sehen, muss der Himmel natürlich klar sein. Checkt also in der Wettervorhersage oder in speziellen Apps ab, wie die Wolkendecke sich im Laufe der Nacht entwickelt.

Und noch ein Tipp: Es muss nicht nur wolkenfrei sein, die Nordlichter seht ihr auch besser, je dunkler die Umgebung, also je weniger Umgebungslicht um euch herum ist. Mitten in Reykjavík ist es schwer Nordlichter, zu sehen, aber auf dem Land ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher.

Wo kann ich Nordlichter in Reykjavík sehen?

Wenn ihr nur in Reykjavík unterwegs seid, aber trotzdem Nordlichter jagen wollt, dann fahrt an das Ende der Halbinsel Seltjarnarnes zum Leuchtturm und haltet dort nach Nordlichtern Ausschau.

Fototipps zum Fotografieren von Nordlichtern

Wenn ihr euch Profis anvertrauen wollt oder keinen Mietwagen habt, dann könnt ihr auch eine geführte, mehrstündige Nordlichter Tour buchen.

Tipps für das Fotografieren von Polarlichtern haben wir übrigens in einem eigenen Beitrag zusammengestellt. Und auch über die Entstehung der Polarlichter haben wir einen spannenden Blogbeitrag für euch.

Goldener Herbst in Island

Wo wir gerade beim Fotografieren sind: Die Vegetation im Oktober bietet euch natürlich ein atemberaubendes Farbspiel, denn die Laubfärbung erreicht Anfang Oktober ihren Höhepunkt, die Blätter von Bäumen und Büschen strahlen in Gelb, Orange und Rot.

Blaubeersammeln und buntes Laub

Aber nicht nur das, zusätzlich sind die Blaubeeren reif.

In ganz Island schwärmen Menschen aus, um die süßen, blauen Beeren eimerweise zu sammeln und später daraus Marmelade zu machen, oder noch besser, um die isländischen Klassiker Blaubeersuppe und Waffeln mit Blaubeeren zuzubereiten.

Wenn wir euch jetzt Lust gemacht haben, dann schaut doch unser Rezept für Blaubeersuppe an, geht raus in die Natur zum Sammeln, genießt die berauschenden Herbstfarben und backt euch die Köstlichkeit im Ferienhaus.

Gibt es Papageientaucher im Oktober?

Das gleich vorab: Ausflüge zum Papageientaucher (Puffins) gibt es im Oktober nicht mehr, denn dann hat der Nationalvogel Islands die Insel bereits verlassen, und die Puffin-Kolonien füllen sich erst wieder im nächsten Frühling. Trotzdem gibt es an den Vogelfelsen noch ausreichend für ornithologisch Interessierte zu sehen.

Welche Aktivitäten könnt ihr in Island im Oktober unternehmen?

Im Oktober ist das Hochland zwar nicht mehr zugänglich, aber für eine Tour rund um die Insel ist der Monat perfekt. Auf eurem Weg könnt ihr auch dann noch zahlreiche, spannende Touren unternehmen. Der Vorteil ist, dass sie weniger stark gebucht sind als im Sommer.

Wenn ihr im Süden euren Urlaub verbringt, dann wäre zum Beispiel eine Walbeobachtung ab Reykjavík das Richtige. Seid ihr im Norden von Island unterwegs, dann bietet sich eine Walbeobachtung ab Husavík an, der kleine Ort nennt sich zu Recht „Whale Watching Capital of Iceland“.

Draußen auf dem Meer solltet ihr unbedingt dick angezogen sein, denn der feuchtkalte Wind vom Meer kühlt euch sonst schnell aus. Viele Whale Watching-Touranbieter stellen dicke Overalls zur Verfügung. Auch wenn ihr damit etwas voluminöser ausseht, die Teile sind kuschelig warm und sorgen für noch mehr Spaß beim Beobachten der Buckelwale, Orcas und Minkwale in ihrem natürlichen Lebensraum.

Gletschertour im Oktober

Auch für einen Ausflug zu den Gletschern Islands ist der Oktober eine gute Reisezeit. Egal, ob im Skaftafell Nationalpark, auf dem Langjökull nördlich von Reykjavík oder auf dem Vatnajökull im Süden von Island – überall werden auch im Oktober Touren in die faszinierende Eiswelt des Landes angeboten.

Reittour durch bizarre Landschaften

Sind euch die Gletscher zu eisig? Vielleicht habt ihr stattdessen Lust  auf eine Tour mit Vierbeinern. Wie wäre es also mit einem Ausritt auf Islandpferden? Zum Beispiel in Hafnarfjörður etwa 20 Minuten von der Innenstadt Reykjavíks entfernt.

Auch wenn ihr keine Reitprofis seid, Islandpferde sind sehr trittsicher und verfügen mit dem Tölt über einen speziellen vierten Gang, bei dem ihr beinahe erschütterungsfrei über die Landschaft schwebt und an bizarren Lavaformationen und dick mit Moos gepolsterten Felsen vorbeikommt. Unsere „Lava Tour Reittour“ bringt euch in 3-4 Stunden den berühmten Islandpferden jedenfalls ganz nah. Übrigens stellen gute Reittour-Anbieter regenfeste Reitbekleidung für die Gäste.

Wandern macht im Oktober besonders Spaß

Im Oktober ist es besonders schön, in Island zu wandern. Im rotgefärbten Birkenwald unterwegs zu sein oder über gelb-orange Heidelandschaft zu streifen, macht große Freude. Nehmt also eure Wanderschuhe mit und genießt die Einsamkeit auf den Wanderwegen z.B. im Skaftafell Nationalpark, zwischen Erdspalten im Nationalpark von Ƥingvellir, oder in Südisland im Þjórsárdalur.

Island im Oktober: Entspannen in heißem Wasser

Ihr habt genug von Aktivitäten und wollt in heißem Wasser entspannen? Dann besucht doch eines der vielen isländischen Schwimmbäder und setzt euch in die Hot Pots zu den Einheimischen. Oder besucht die Blaue Lagune auf der Reykjanes Halbinsel.

Unsere persönlichen Tipps zu Hot Pots in Island haben wir übrigens in einem eigenen Beitrag zusammengestellt.

Kultur in Island im Oktober

Ihr habt noch ein oder zwei Tage vor dem Heimflug Zeit und sucht eine passende Kulturveranstaltung?

Im Oktober findet zum Beispiel das 11-tägige Reykjavík International Film Festival, kurz RIFF, statt. In verschiedensten Locations werden isländische und ausländische Filme gezeigt, viele als Premierenveranstaltung. RIFF ist seit dem Jahr 2004 für Filmenthusiasten und Filmschaffende ein wichtiger Fixpunkt im Jahr.

Welche Kleidung braucht ihr unbedingt für eine Reise nach Island im Oktober?

Für diesen Monat benötigt ihr wind- und regendichte Bekleidung, dazu einen dicken Pullover, feste Stiefel sowie Mütze und Handschuhe. Wenn ihr es ausführlicher wollt, werft einen Blick auf unsere ultimative Packliste für den Herbst.

Fazit

Die Nebensaison in Island zu verbringen, hat für Touristen viele Vorteile. Die Preise sind niedriger, landschaftliche Highlights sind nicht übervölkert, die isländische Natur bietet ein atemberaubendes Farbspektakel. Und bei klarem Himmel sind in der Nacht zudem Nordlichter zu beobachten.

Wichtig ist, sich auf das kühlere und windigere Wetter einzustellen und ausreichend warme, sowie regen- und windabweisende Kleidung einzupacken. Dann steht einem tollen, abwechslungsreichen Urlaub in Island nichts im Weg.

Ihr habt Lust auf (mehr) Island im Oktober bekommen? Wie wäre es dann mit unserer Islandrundreise im Herbst, bei der ihr die Insel in ihrer ganzen Farbenpracht erleben könnt?

Oder wollt ihr vielleicht einfach nur eine Woche im Ferienhaus in Südsiland verbringen?

Bilder: Thomas Linkel (11), RIFF/Juliette Rowland, unsplash: Ruedi Haberli, Alexander Milo, Katla Travel Team