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Island im März: Nordlichter, Gletscher und magische Momente – Katla Travel

Island im März: Wer im März nach Island reist, kann sich auf frühlingshafte Temperaturen, aber auch auf Schneestürme einstellen. Für viele Outdooraktivitäten ist der März eine gute Reisezeit, und auch für kulturelle Highlights ist gesorgt. Und: Unterkünfte, Mietwagen und Flüge sind viel preiswerter als im Sommer.

In der Zwischensaison reisen deutlich weniger Menschen nach Island, die Campingplätze sind geschlossen, aber auch viele Unterkünfte rund um die Insel öffnen erst wieder im April/Mai. Highlights wie der Golden Circle oder die Gletscherlagune Jökulsárlón sind deutlich weniger besucht, die Stimmung im Land ist allgemein sehr entspannt.

Wasserfall, Seljalandsfoss, Schnee, Island
Island im März: Highlight Seljalandsfoss

Zwar erschweren manchmal Winterstürme die Fortbewegung, aber wer seinen Zeitplan flexibel gestaltet, der wird im März einen tollen Urlaub in Island erleben. Oder spricht etwas dagegen, bei Sturm und Schneefall in einem gemütlichen Café in Reykjavík zu sitzen und bei einer Tasse Kaffee zu entspannen und zwei Stunden später bei Sonnenschein zu einer Whale Watching Tour aufzubrechen?

Café, Reykjavik, März, Island
Gemütliches Café in Reykjavík: Schneesturm abwarten und entspannen

Tageslichtdauer im März

Ende März ist es in Island schon länger hell als in Deutschland, im Durchschnitt beträgt die Tageslichtdauer im März etwa 12 Stunden, im April ist die durchschnittliche Taglichtdauer bereits bei 14,5 Stunden angelangt.

Geysir Strokkur, springt, März, Sonnenuntergang, Island
Geysir Strokkur: Im Winter noch spektakulärer als in den Sommermonaten

Am 18.3.2024 hatten München und Reykjavík exakt dieselbe Tageslichtperiode: 12.02 Stunden. Unterschiedlich sind nur Sonnenauf- und -Sonnenuntergangszeiten, in Reykjavík verschiebt sich der Zeitraum im Vergleich zu München um eine Stunde nach hinten.

Das Wetter in Island im März

Grundsätzlich müsst ihr euch in Island auf sehr wechselhaftes Wetter einstellen. Die Insel ist relativ groß und von Gletschern, tief eingeschnittenen Fjorden, hohen Bergen und vegetationslosen Hochlandlandschaften geprägt. Das führt zu relativ unterschiedlichem Wetter in den verschiedenen Regionen, wobei es im Norden grundsätzlich stärkere und länger anhaltende Winter gibt als im Süden.

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Perfekt ausgerüstet um auf Gletschern und im tiefen Schnee zu fahren: Isländischer Superjeep

Das betrifft auch die Schneewahrscheinlichkeit. In den Fjorden rund um Akureyri kann man auch im April noch auf Skitour gehen, wenn in Reykjavík bereits die ersten Blumen sprießen. Auf das wechselhafte Wetter in Island bereitet ihr euch also am besten schon bei der Planung eurer Reise vor.

Wie viel Schnee fällt in Island?

Auf diese häufig gestellte Frage gibt es keine einfache, allgemeingültige Antwort. Grundsätzlich sind alle über 500 Meter über dem Meeresspiegel liegenden Hochlandgebiete in der Regel von September bis Mai oder sogar noch länger schneebedeckt, deshalb sind die Hochlandpisten im Winter unpassierbar und gesperrt.

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Ringstrasse an der Gletscherlagune Jökulsárlón

Im Tiefland bleibt der Schnee meist nicht länger als ein paar Tage oder Wochen liegen, vor allem in Reykjavík und im Süden handelt es sich meistens nur um eine wenige Zentimeter dicke Schneedecke. Starker Wind führt häufig zu Schneeverfrachtungen und Schneewehen, aber auch zu vereisten Flächen zum Beispiel auf den isländischen Straßen. Winterreifen mit Spikes sind deshalb in Island erlaubt und weit verbreitet, auch bei Mietfahrzeugen.

Der Norden Islands

Nordisland und die Westfjorde hingegen sind berühmt für ihre großen Schneehöhen von bis zu mehreren Metern, die sich hervorragend für Wintersport eignen! Cross Country, Langlauf oder Ski Alpin sind meist bis in den April noch möglich.

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In Siglufjörður wurde die bekannte isländische Krimiserie “Trapped” gedreht

Welche Temperaturen könnt ihr im März in Island erwarten?

In den Küstenregionen schwanken die Temperaturen im März um den Gefrierpunkt. Im Süden rund um die Hauptstadt Reykjavík bleibt der Schnee deshalb selten länger liegen, eine Temperatur unter -5 Grad Celsius ist ungewöhnlich. Der Norden ist im Schnitt etwa 2-3 Grad Celsius kälter.

Windchill-Effekt beachten

Allerdings sollten euch die relativ milden Wintertemperaturen nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gefühlte Temperatur oft sehr viel niedrig ist.

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Auf dem Weg zum Sólheimajökull

Das liegt einerseits an hoher Luftfeuchtigkeit durch die Insellage und andererseits an den starken Winden. Bedenkt also den Windchill-Effekt und habt immer winddichte Bekleidung dabei, mit guter Ausrüstung seid ihr auf das wechselhafte, oft windige Wetter in Island vorbereitet.

Veranstaltungen im März

Ihr wollt einen aufregenden Outdoor-Tag mit einem kulinarischen Highlight abrunden? Grundsätzlich hat Island und besonders die Hauptstadt Reykajvík eine Vielzahl hervorragender Restaurants zu bieten. Kulinarisch ganz besonders spannend wird es aber jeden März während des Festivals „Food and Fun“.

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Kulinarisches Highlight im März beim “Food and Fun” Festival

Weltberühmte Sterne-Köche kommen dann nach Island und arbeiten mit den besten Restaurants Reykjavíks zusammen. Als zusätzliches Highlight treten die Köche gegeneinander an, um ein Drei-Gänge-Menü zu kreieren, das ausschließlich aus isländischen Zutaten besteht. Diese Challenge lässt keine Geschmacksknospe kalt.

Músíktilraunir: Lust auf Musik? Battle of the Bands angucken

Icelandic Music Experiments“ ist seit 1982 das wichtigste musikalische Festival für Newcomer-Bands in Island. Junge Bands stellen sich an vier Abenden dem Publikum und spielen gegeneinander. 10-12 Bands schaffen es ins Finale, das Publikum wählt per Telefonabstimmung die beliebteste Band. Die Band „Of Monsters and Men“ gewann das Festival im Jahr 2010 und ist danach international erfolgreich geworden.

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Musik auf die Ohren

Neben diesen Festivals findet ihr im März rund um die Insel eine Vielzahl an kulturellen Veranstaltungen, von Lesungen internationaler und nationaler SchriftstellerInnen bis hin zu Fotoausstellungen und Konzerten. Ihr werdet im März in Island keinen Tag finden, an dem ihr nicht ausreichend kulturellen Input geboten bekommt.

Viele von euch werden aber vor allem wegen Outdoor-Abenteuern nach Island reisen. Für einige unvergessliche Aktivitäten ist März der perfekte Monat.

Aktivitäten im März

Eishöhlen besuchen

Der März ist die perfekte Jahreszeit für Abenteuer rund um die großen Gletscher. Ihr könnt zum Beispiel in Südisland eine natürliche Eishöhle am Mýrdalsjökull besuchen. Diese geführte Tour führt mit einem Superjeep von der Ortschaft Vík durch das Sandergebiet des Mýrdalsjjökull bis in unmittelbare Nähe des Gletschers.

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Faszinierende Eiswelt am Kötlujökull

Dort werdet ihr mit der Sicherheitsausrüstung vertraut gemacht und wandert anschließend auf den viertgrößten Gletscher Islands. Bald seid ihr umgeben von den Eismassen, aber wenn ihr euch nach Süden wendet, blickt ihr über die schwarze Ödnis des Sanders und bei gutem Wetter sogar bis zum Atlantik. Nach einiger Zeit erreicht ihr die Katla-Eishöhle und steigt hinein in die atemberaubende, grau-blau schimmernde Eiswelt, die von Gletscherwasser geschaffen wurde. Ein Once-in-a-lifetime-Trip!

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Beeindruckende Eishöhlen hautnah erleben

Gletscherwanderungen

Wenn euch eine Tour IN die Gletscherwelt zu abenteuerlich erscheint, dann unternehmt doch einfach eine geführte Gletscherwanderung in Südisland.

Bei dieser Tour an der Südküste kommt ihr am Vulkan Eyjafjallajökull vorbei, dessen Ausbruch im Frühjahr 2010 den Flugverkehr über den Atlantik für einige Tage lahmlegte. Nach einer Fahrt über die Schotterflächen unterhalb der Gletscherzunge Sólheimajökull erreicht ihr schließlich das Jahrtausende Jahre alte Eis.

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Gletscherwanderung auf dem Sólheimajökull

Ihr werdet von euren Guides mit der Sicherheitsausrüstung vertraut gemacht und wandert anschließend auf die von Gletscherspalten, Eisgraten und bizarren Eisskulpturen geprägte Gletscherzunge. Wichtig ist, dass ihr bei diesem Abenteuer Mütze, Handschuhe, feste Wanderstiefel, Wollunterwäsche, und zwei weitere Lagen Outdoorbekleidung anhabt. (Zwiebelprinzip!)

Dasselbe gilt natürlich auch für die weiter oben beschriebene Exkursion zu den Eishöhlen!

Beide Ausflüge könntet ihr übrigens mit unserer Mietwagenreise “Winterliche Naturwunder in Süd- und Südostisland” kombinieren, die euch in zehn Tagen an der Südküste von Reykjavík bis nach Höfn und wieder zurück führt.

Nordlichter sehen

Einer der Hauptgründe, warum Reisende in den Wintermonaten nach Island fahren, sind die Nordlichter. Und dafür ist der März für alle, die Aurora borealis einmal persönlich erleben wollen, ein hervorragender Monat.

Grundsätzlich könnt ihr in den Nächten nach dem Naturphänomen Polarlicht selbst Ausschau halten. Es sollte eine klare Nacht mit wenig Wolkenbedeckung sein, und zusätzlich solltet ihr euch fernab von künstlichen Lichtquellen befinden.

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Magisch: Nordlichter in Südisland

Zieht euch warm an und nehmt eine Thermoskanne mit heißem Tee mit, dann seid ihr bereit für die Nordlichter.

Solltet ihr zusätzlich noch Wissenswertes über die Nordlichter erfahren und abgelegene Nordlicht-Spots erreichen wollen, dann nehmt an einer Bustour zu den Nordlichtern teil.

Wale beobachten

Island gehört zu den Orten in Europa, in denen sich besonders gut Wale beobachten lassen. Außergewöhnlich ist dabei die große Artenvielfalt, die die Insel das ganze Jahr über bietet. Bei Urlauben im März lassen sich beispielsweise gut Buckelwale rund um Reykjavík beobachten, Ende März Anfang April zeigen sich häufig Orcas, genauso wie Pottwale, Zwergwale und Blauwale rund um Island.

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Buckelwal vor Reykjavík

Wenn ihr also schon immer davon geträumt habt, einen Buckelwal aus der Nähe zu sehen, dann ist eine Walbeobachtung im März ein ganz besonders guter Zeitpunkt.

Tauchen und Schnorcheln

Ihr seid nicht nur auf dem Eis und dem Meer gerne unterwegs, sondern wollt auch die Unterwasserwelt von Island kennenlernen? Dann könntet ihr auf eine Tauch- oder Schnorchel-Safari in der Silfra-Spalte im Þingvellir Nationalpark gehen. Die Ausrüstung wird gestellt, das Wasser hat eine ziemlich gleichbleibende Temperatur über das ganze Jahr hinweg. Nachdem ihr mit dicken Neoprenanzügen ausgerüstet worden seid, gehts auch schon unter Wasser.

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Die Silfra Spalte gehört zu den weltweiten Top Spots für Taucher

Island im März hat außerdem noch den Vorteil, dass deutlich weniger TouristInnen die Touren in die kristallklaren, faszinierenden Tiefen der Silfra-Spalte unternehmen, mit Glück habt ihr die Spalte sogar für euch ganz allein! In einem eigenen Blogbeitrag haben wir euch mehr Informationen über das Tauchen und Schnorcheln in Island zusammengestellt.

Reitausflug

Ihr wolltet schon immer einmal auf dem Rücken eines Islandpferdes die einzigartige Natur Islands erleben? Auch dafür ist der März eine gute Reisezeit. Für IsländerInnen ist es ganz normal, im Winter auszureiten. Besonders in Reykjavík ist es Usus, das eigene Reitpferd den Sommer über auf weiter entfernten Höfen, respektive Weiden, verbringen zu lassen und es dann mit Beginn des Winters in einen Reitstall in der Nähe der Stadt zu bringen, um es den Winter über zu reiten.

Ohne Islandpferd kein Island

Das Islandpferd gehört zu der Insel wie Vulkane, Gletscher und Wüsten. Für die IsländerInnen steht es für Freiheit, Unabhängigkeit und Ausdauer. Verlässt ein Islandpferd einmal seine Heimat, darf es nie mehr auf die Insel zurückkehren. Damit wird eine seine Reinrassigkeit erhalten und die Tiere vor eingeschleppten Krankheiten geschützt.

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Dickes Fell schützt das Islandpferd auch in starken Winterstürmen

Wie in den übrigen Monaten gibt es auch im März Reittouren für jedes Können. Sogar völlig Ungeübte können an einem geführten Ausritt teilnehmen. Der Blick vom Pferderücken auf das Land und das Erlebnis, in der isländischen Natur mit dem Islandpferden unterwegs zu sein, wird euch noch lange in Erinnerung bleiben.

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Perfekt an Islands Natur angepasst: Islandpferde bleiben auch im Winter draußen

Wie bei den anderen Outdooraktivitäten solltet ihr auch beim Reiten auf dem Märzwetter angemessene Kleidung achten, zusätzlich bieten die allermeisten Reiterhöfe wind- und wasserdichte Überbekleidung für die Reitausflüge an. Für eine klassische Reittour ist der März also gut geeignet.

Autofahren in Island im März

Das Wetter im März ist sehr wechselhaft, und genau so sind die Straßenverhältnisse in diesem Monat einzuschätzen. Ein Schneesturm kann den Verkehr innerhalb einer halben Stunde lahmlegen, aber genauso schnell kann die Temperatur wieder steigen und der Schnee von den Straßen verschwinden.

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Vorsicht Glatteis! Unbedingt die Geschwindigkeit an die Straßenbedingungen anpassen

Gefährlich ist vor allem starker Wind in Zusammenhang mit Schneefall. Dann bilden sich schnell Schneeverwehungen und können Straßen unpassierbar machen, oder hartnäckiges Eis überzieht auf vielen Kilometern den Asphalt. Eine den Wetterverhältnissen angepasste Geschwindigkeit ist unbedingt ratsam.

Fazit

Der März ist eine lohnenswerte Reisezeit für alle, die einerseits Winter erleben und viele Tageslichtstunden haben, dabei aber gleichzeitig Geld sparen und ohne Touristenströme das Land bereisen wollen. Für Aktivitäten auf und an Gletschern, für Whale Watching, Reittouren und zum Beobachten von Nordlichtern ist der März ein perfekter Monat.

Ihr seid euch noch nicht sicher, ob ihr im März, und damit im Winter, unterwegs sein wollt? In einem Blogbeitrag erzählen wir euch vom Frühling in Island.

Fotos: Thomas Linkel (2), unsplash: William Justen, Shawnanggg, Rach Wand, Redcharlie, Michele Orallo, Kristina Delp, Jonatan Pie (3), Gashif Rheza, Ethna Hui, Damien Petit, Einar H Reynis, Gemma Evans, Nicolas J Leclercq, Roan Lavery, Vincent Guth, Luciano Braga, flickr: Shriram Rajagopalan

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