Entlang des Gletschers: Eine Wanderung in Skaftafell ist ein Erlebnis, das Sie bei einer Reise durch Südisland nicht verpassen sollten.

Tipp: Atemberaubende Wanderung in Skaftafell – Katla Travel

Schon die Anfahrt verläuft spektakulär. Und dann die Wanderung erst! Sie ist auch für weniger Fitte geeignet und gespickt mit sensationellen Sehenswürdigkeiten, Ausblicken und Picknickplätzen, mit Gletscherpanorama, Wasserfällen und Basaltsäulen. Heute stellen wir euch eine Rundwanderung im Gebiet Skaftafell (Vatnajökull-Nationalpark) vor, die bei keiner Reise durch Südisland fehlen sollte.

Die Landschaft von Skaftafell wurde durch die erosive Kraft der Gletscher und Gletscherflüsse geprägt. Das Gebiet ist im Norden, Westen und Osten von den Auslassgletschern Skeiðará, Morsá und Skaftafellsá umgeben, denen die gleichnamigen Gletscherflüssen entspringen.

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Sonnenaufgang mit Blick über den Skeiðarársandur

Die Skeiðará ist der größte der drei Flüsse und war bis zum Bau einer Brücke im Jahr 1974 ein großes und gefährliches Reisehindernis. Aufgrund seiner relativ geschützten Lage ist Skaftafell ein klimatologisch begünstigtes Gebiet mit weniger Regentagen als weite Teile der Südküste. Alle Wanderwege sind in der Regel von Ende Mai bis Oktober geöffnet.

Skaftafell: Anfahrt mit Aussicht

Der Weg ist nicht immer das Ziel, aber auch der Weg kann sich tief ins Gedächtnis eingraben. So ist es zumindest, wenn man sich dem Gebiet Skaftafell über die Ringstraße nähert und dabei den Skeiðarársandur durchquert, eine eindrucksvolle Schwemmlandebene aus schwarzem Sand und Gletschergeröll, durch die zahlreiche, von langen Brücken überspannte Flüsse fließen.

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Der Weg ist das Ziel: Anfahrt auf Skaftafell über die Ringstraße

1996, als der letzte Gletscherlauf stattfand, wurde die alte, über 900 Meter lange Skeiðarárbrú-Brücke komplett zerstört – massive, aber völlig verbogene Stahlträger erinnern an einem Parkplatz eindrücklich an die Kraft dieses Naturereignisses. Immer im Blick während unserer Anfahrt: Der Vatnajökull, Islands größter Gletscher, der sich im Hintergrund erhebt.

Wanderung durch den Polarbirken-Wald

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Skaftafell: Über den Bohlenweg nach oben.

Wir starten unsere Wanderung, die ihr auf einer Aktivreise nach Island ganz einfach intergrieren könnt, vom Parkplatz des Nationalparks und wenden uns kurz nach dem Besucherzentrum auf den Weg S5/S6 in Richtung des Aussichtspunktes Sjónarnípa. Es geht in angenehmer Steigung nach oben, meist über einen gut befestigten Bohlenweg. Hin und wieder überqueren wir ein leise plätscherndes Bächlein.

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Auf den Wanderwegen im Skaftafell sind immer wieder Bäche zu queren

Die Blätter der Polarbirken und Eschen leuchten grün in der Sonne, links und rechts des Pfads wächst und gedeiht es üppig – Skaftafell hat, verglichen mit anderen Orten in Island, ein mildes Klima mit ganz eigener Fauna und Flora. Auf der Höhe von Hrútagil halten wir an und staunen: Richtung Südwesten verläuft bis zum Horizont der von schimmernden Flussläufen durchzogene Skeiðarársandur. Doch der Ausblick soll noch besser werden …

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Der Gletschersee des Skaftafellsjökull, rechts die Ausläufer des Skeiðarársandur.

Picknick mit Gletscher-Panorama

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Eis-Pause: Blick auf die Gletscherzunge des Skaftafellsjökull.

Wir gehen weiter bis zum Aussichtspunkt Sjónarnípa, wo wir nicht nur den Skeiðarársandur, sondern auch die Gletscherzunge des Skaftafellsjökul in Gänze sehen: zehn Kilometer lang und fast zweieinhalb Kilometer breit, eine gigantische Riesenrutsche aus Eis und Schnee, Teil des über 8000 Quadratkilometer großen Vatnajökull, des größten Gletschers Europas.

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Schnell schmelzende Eismassen am Skaftafellsjökull

In den unterschiedlichsten Blautönen schieben sich die gewaltigen Eismassen Richtung Tal, dazwischen ist der Gletscher immer wieder schwarz von der Asche von Vulkanausbrüchen. Er mündet bzw. kalbt, wie es wissenschaftlich korrekt heißt, in einen Gletschersee, auf dessen stahlgrauer Oberfläche Eisschollen treiben. Der Ausblick ist einer der Höhepunkte in Skaftafell, und wir genießen ihn bei dick mit Lachs belegten Broten und warmem Tee.

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Landestypische Brotzeit bei bestem Wetter.

Wasserfall in Basalt-Arena

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Über die Hochebene zum Svartifoss.

Weiter geht es zu der wohl berühmtesten Sehenswürdigkeit in Skaftafell, dem Wasserfall Svartifoss. Gemütlich wandern wir über die Hochebene, queren wieder hin und wieder einen kleinen Bach. Der gletscherbedeckte Hvannadalshnúkur, mit 2110 Metern Höhe der höchste Berg Islands, erhebt sich in der Ferne gegen einen strahlend blauen Himmel.

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Svartifoss: Lansdschaftliches Juwel in Skaftafell

Der Svartifoss ist völlig zu Recht einer der beliebtesten Fotomotive Islands, nicht wegen seiner Höhe (ca. 20 Meter), sondern wegen der dunklen, wie Orgelpfeifen aneinandergereihten Basaltsäulen, vor denen die Wassermassen herunterstürzen. Beeindruckend sind auch die moosbedeckten Basaltblöcke, die rund um das Tosbecken verteilt sind.

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Der Wasserfall Svartifoss in Skaftafell.

Noch mehr Wasserfälle

Der Svartifoss ist zwar der bekannteste Wasserfall in Skaftafell, aber bei Weitem nicht der einzige. Flussabwärts folgen noch der Magnúsarfoss, der Hundafoss und der Þjófafoss, die wir auf dem letzten Stück unserer Rundwanderung alle noch kurz besuchen. Als wir wieder am Parkplatz stehen, sind wir sicher: Das wird nicht unsere letzte Wanderung in Skaftafell bleiben!

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Skaftafell – eine einzige Wanderung hier ist nicht genug!

Spaziergang zum Svartifoss

Für alle, die nur wenig Zeit haben und keine längere Wanderung unternehmen können, den Svartifoss aber unbedingt sehen wollen, gibt es eine Kurzwanderung vom Besucherzentrum zum Wasserfall (ca. 4 km, Hin- und zurück 60-80 Minuten).

Wanderkarte, Skaftafell, Island
Viele Wanderwege durchziehen Skaftafell

Und wie gehts im Süden weiter?

Wenn ihr nun von Skaftafell weiter nach Osten reist, fahrt ihr immer wieder an Gletscherzungen des Vatnajöküll vorbei. Zu manchen führen kurze Stichpisten mit zum Teil atemberaubenden Picknickplätzen.

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Magische Gletscherlagune Jökulsárlón

Ein weiterer Höhepunkt eures Islandurlaubs wartet aber nicht allzu weit entfernt auf euch: die Gletscherlagune von Jökulsárlón. Falls ihr davor Lust auf eine kleinere Lagune habt, dann seht euch Fjallsárlón an. Auch hier treiben hausgroße, blau-weiß schimmernde Eisberge auf einem See und ihr könnt genauso wie bei Jökulsárlón eine Bootstour zu den Eisriesen unternehmen.

Eine Bootstour auf der Gletscherlagune könnt ihr ebenso wie eine Wanderung in Skaftafell in eine Aktivreise nach Island intergrieren.

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Blick auf den Hundafoss

Fazit:

Das Gebiet Skaftafell erreicht ihr einfach über die Ringstraße, entweder mit dem Mietwagen oder dem Linienbus. Übernachten könnt ihr dort auf dem Campingplatz oder in Hotels/B&Bs in der Nähe. Für die meisten Wanderungen in Skaftafell benötigt ihr keine spezielle Ausrüstung, Trekkingschuhe mit gutem Profil sind aber von Vorteil, besonders, wenn es feucht ist.

Die beschriebene und weitere Touren in Skaftafell findet ihr auf der Seite des Vatnajökull- Nationalpark.

In den Sommermonaten bieten die RangerInnen kürzere, geführte Wanderungen im Gebiet Skaftafell an.

Ihr habt mehr Lust auf Wandern in Island bekommen? Dann ist unser Beitrag über die Tour zwischen Feuer und Eis das Richtige für euch! Oder ihr begleitet unsere Kollegin Aldís in die Wildnis von Hornstrandir. Eine kleine Wanderung in Südisland haben wir auch für euch getestet.

Wir informieren euch gerne und freuen uns über eine individuelle Anfrage. Meldet euch einfach unverbindlich bei uns, z.B. unter: (089) 242 112-0 (Telefonzeiten: Mo.–Do. 9:00–16:00 Uhr; Fr. 9:00 – 14:00 Uhr)

Und übrigens: In Südisland haben wir von Katla Travel einen Aktivurlaub für Einsteiger im Angebot.

Fotos: Thomas Linkel

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