Aktivitäten in Island: Naturerlebnisse und Abenteuer – Katla Travel

Ein Land wie Island, das größtenteils aus unberührten Landschaften besteht, ist für Abenteuerlustige und Naturbegeisterte wie geschaffen – wir geben euch Tipps zu Outdoor-Aktivitäten.

Wandern und Gletscherwanderung

Es gibt kaum jemanden, der nach Island in den Urlaub fährt und dann nicht zum Wandern geht. Viele Regionen durchzieht ein Netz aus Wanderwegen – Outdoor-EnthusiastInnen können also zwischen mehrtägigen Wanderungen im Hochland, Gletscherwanderungen, Trekking-Touren von Hütte zu Hütte oder einfachen Spaziergängen wählen. Eines ist dabei aber sicher: Die Wege führen durch die faszinierendsten Landschaften, die unsere Erde zu bieten hat.

Von Gletschern geschaffene Landschaften

Wie wäre es als Einstieg mit einer an schwindelerregenden Steilküsten entlangführenden Trekking-Tour in den Westfjorden? Oder mit einer Wanderung in Südisland, die auch mit kleinen Kindern viel Spaß bringt.

Ein absolutes Highlight einer Islandreise ist sicherlich eine Wanderung an der Gletscherlagune Jökulsárlón : Der Weg führt durch wilde Natur, über karge Schottermoränen und an Lagunen vorbei, auf denen schwimmende Eisberge treiben. In dieser Urlandschaft pfeift der Wind vom Gletscher Vatnajökull herunter, an schroffen Bergflanken ziehen Rentiere vorbei.

Wer nicht genug von Gletschern bekommen kann, dem empfehlen wir eine Gletscherwanderung in Südisland.

Dass Island für WanderInnen Überraschungen bereit hält, erfahrt ihr am besten auf der kurzen Tour zu den heißen Quellen im Reykjadalur.

Dort lassen sich mindestens zwei Outdoor-Aktivitäten verbinden: Wandern und Baden.

Schwimmen in Island

Womit wir schon zu den nächsten Must-Do´s kommen, die ihr unbedingt in Island angehen solltet: Schwimmen und Baden.

Beginnen wir mit dem weniger Naheliegenden, dem Schwimmen, präziser ausgedrückt, dem Meeresschwimmen. Das mag zunächst etwas abseitig klingen, aber an einigen Stellen in Island kann man sicher im Atlantik ins Wasser gehen. Unser Tipp dafür ist der Strand Langisandur in Akranes, nur eine halbe Stunde Autofahrt von Reykjavík entfernt.

Dort sind die Wellen in der Regel niedrig und die Strömung gering. Zusätzlich fällt der schwarze Sandstrand sanft ins Meer ab, ihr müsst also keine Sorge haben, dass es plötzlich tief wird. Wenn ihr dann ein wenig im Atlantik geschwommen seid, dann wartet die Hot-Pot-Anlage Guðlaug am Strand auf euch. Dort könnt ihr bei 40° Grad Wassertemperatur auf den Atlantik gucken und euch wieder aufwärmen. Himmlisch!

Dort baden, wo es kalt ist

Wer gerne kaltbadet, der findet dazu unzählige Gewässer, Bäche, Wasserfälle und jede Menge Seen in Island. Je nach Wetter sind die Seen spiegelglatt oder schieben Wellen ans Ufer wie am Meer. Wellness auf Isländisch sozusagen, aber immer seid ihr umgeben von fantastischer Landschaft.

Tauchen und Schnorcheln

Ihr geht gerne unter Wasser? Es ist noch nicht so richtig bekannt, aber Island gehört zu den Top Ten Tauchrevieren weltweit. Ihr könnt zum Beispiel am Þingvallavatn im Þingvellir Nationalpark in der Silfra-Spalte tauchen.

Und für weniger Geübte gibt es in der Spalte auch die Möglichkeit zu schnorcheln. Die Spalte hat sich gebildet, weil in Islands Untergrund die eurasische und die nordamerikanische Kontinentalplatte auseinanderdriften. Das Wasser ist kristallklar, die Sicht beträgt bei gutem Wetter bis zu hundert Metern. Tauchen und Schnorcheln sind in der Silfra-Spalte spektakulär.

Aktiviäten auf dem Wasser: Kanufahren und Kayaking in Island

Kanufahren ist in Island nicht besonders weit verbreitet, allerdings bieten sich einige der größeren Seen dafür an. Anders sieht es mit dem Kajakfahren aus. Island ist umgeben von Wasser, rund um die Insel gibt es immer mehr lokale Anbieter, die mit Gästen an der Küste entlangpaddeln.

Meist geht es zu Klippen, in denen Vögel nisten, zum Beispiel der Papageientaucher, Islands Wappenvogel, oder zu vorgelagerten Schären, auf denen sich Robben ausruhen. Bekannte Kajak-Reviere sind der Breiðafjördur im Westen, der Kleifarvatn auf der Halbinsel Reykjanes oder Þórshöfn an der Nordostküste von Island.

Wildwasser-Rafting

Island ist das Land der mächtigen Flüsse, die sich meist aus dem Schmelzwasser der großen Gletscher speisen. Wildwasser-Rafting wird vorwiegend auf drei Flüssen betrieben, der Hvitá im Süden, sowie Vestari-Jökulsá und Austari-Jökulsá im Norden der Insel. Selbstverständlich gehören Trockenübungen und die Bereitstellung passender Outfits zu den Wildwasser-Rafting-Touren dazu. Wichtig ist, warme Kleidung für darunter anzuziehen, das Flusswasser ist meist nicht über 5 Grad warm.

Eisklettern

Für besonders Abenteuerlustige besteht die Möglichkeit zum Eisklettern. Es findet das ganze Jahr über statt, vorwiegend auf den Auslassgletschern Sólheimajökull und Falljökull im Süden Islands. Gletscherwanderungen oder -besteigungen sollten ausnahmslos in Begleitung eines ausgebildeten Guides erfolgen. Besonders spektakulär ist Eisklettern im Winter, dann bietet sich euch auch die Möglichkeit, zu Eisskulpturen gefrorene Wasserfälle zu besteigen.

Skifahren und Snowboarden in Island

Skifahren und Snowboarden könnt ihr in Island besonders im Norden in der Nähe von Akuryeri. Hlidarfjall,  das größte Gebiet, liegt nur fünf Kilometer von der Stadt entfernt. Und auf der Halbinsel Tröllasskagi finden SkitourengeherInnen perfekte Verhältnisse bis Mitte April.

Auch in der Nähe von Reykjavík gibt es Skigebiete, das größte ist Bláfjöll. Jedoch ist die Schneesicherheit nicht den ganzen Winter über gegeben, wer in Island wirklich unbedingt boarden oder skifahren will, sollte in den Norden ausweichen.

Wer gerne langläuft, findet übrigens bei beiden Skistationen Langlaufloipen. Skiausrüstung für Abfahrt und Langlauf kann an den Skistationen gemietet werden, ihr braucht also nichts von daheim mitnehmen.

Reitausflug

Islandpferden werdet ihr auf eurer Reise regelmäßig begegnen. Manchmal grasen sie in großen Herden ganz entspannt auf weiten Weiden wie im Skagafjörður in Islands Norden, manchmal galoppieren sie in der Mitternachtssonne miteinander um die Wette, die langen Mähnen im Wind flatternd.

Islandpferde gehören zum Land, wie Vulkane, Gletscher und Fjorde. Sehr viele IsländerInnen reiten in der Freizeit, das ist dann aber keine abgehobene Veranstaltung wie in Mitteleuropa, sondern Ausdruck eines Zusammengehörigkeitsgefühls, von Freiheit und Lebensfreude. Die Besiedlung Islands wäre ohne die rund ums Jahr im Freien gehaltenen Pferde unmöglich gewesen, die körperliche Robustheit, Ausdauer und Trittsicherheit der Islandpferde ist legendär.

Kein Wunder also, dass Reisende aus der ganzen Welt den Traum haben, einmal auf dem Pferderücken über Lavastrände, windumtoste Hochebenen oder an Wasserfällen vorbeireiten zu wollen. Die fünf Gangarten des Islandpferdes in seiner „heimatlichen“ Natur zu erleben, macht einen Reiturlaub zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Reitausflüge rund ums Jahr

Reitausflüge werden das ganze Jahr über angeboten, im Winter ist die Auswahl jedoch etwas geringer. Von zweistündigen Ausritten in der Mitternachtssonne über eine Reittour zur Secret Lagoon bis hin zu zweiwöchigen Hochland-Pferdewanderungen gibt es eine große Auswahl.

 Beachten solltet ihr allerdings, dass mehrtägige Reittouren erfahrenen ReiterInnen vorbehalten sind. Auf weglosen Pfaden 30 Kilometer und mehr pro Tag sicher zurückzulegen, bedarf guter Reitkenntnisse.

Typisch Island: Schafabtrieb auf dem Pferderücken

Ein ganz besonderes Highlight für fortgeschrittene Reiter ist es, während der Schafabtriebe im September dabei zu helfen, die Schafe die Berge hinunter ins Tal zu treiben. Die dafür bekanntesten Gebiete sind der Skagafjörður und der Miðfjörður, beide in Nordisland.

Golf

In Island ist Golf kein elitärer Sport wie in den meisten anderen Ländern. In vielen Dörfern und Kleinstädten gibt es einen Golfplatz, manchmal auf Rasen, wobei einige Plätze allerdings mehr von Staub als von Gras bedeckt sind. Wenn man an diesen Plätzen vorrüberfährt, sieht man oft Kinder, die den Goldschläger schwingen, vor allem aber Einheimische in Alltagsklamotten, die einfach ein wenig Sport an der frischen Luft treiben wollen.

Was macht der Container auf dem Golfplatz?

„Clubhäuser“ sind manchmal ausrangierte Schiffscontainer, vielleicht etwas rustikal, aber genug, um darin Werkzeug oder einen Rasenmäher aufzubewahren. Manchmal findet sich auch ein Kühlschrank, um nach einer Runde den Durst zu stillen.

Aber es gibt natürlich auch professionell geführte Golf-Clubs, insgesamt fünfzehn 18-Loch-Golfplätze und sechsundvierzig 9-Loch-Golfplätze.

Spektakulär sind viele Golfplätze allemal, man schlägt zwischen Lavaformationen oder auf Steilklippen ab, überquert auf dem Weg zum nächsten Abschlag die Dorfstraße oder sucht den Ball neben einem Flugfeld.

Die Golfsaison läuft in der Regel zwischen Mai und September, besonders beeindruckend ist die Zeit der Mitternachtssonne im Juni. Berühmt sind die Arctic Open in Akureyri, dort spielen Profis und Amateure eine ganze Nacht unter der Mitternachtssonne, ein Traum für Golfer, die schon immer mal nach dem Abendessen ihrem Hobby nachgehen wollten.

Fußball

Kaum zu glauben, oder etwa doch? Fußball war in Island sehr lange weniger populär als Handball. Handball (Coach der deutschen Handballnationalmannschaft der Männer ist der Isländer Alfreð Gíslason) war bis in die neunziger Jahre DER Sport in Island. Fußball wurde auf holprigen Sandplätzen gespielt, was gerade im Winter und bei schlechtem Wetter keine guten Voraussetzungen waren, professionell zu trainieren.

Ein groß angelegtes Förderprogramm für Fußballplätze und vor allem Hallenfußballplätze sowie eine Professionalisierung der Trainerausbildung und des Trainings brachten dem Sport dann jedoch sehr großen Zulauf.

Die isländische Fußballligen spielen heute von April bis September. Für Reisende bestehen also gute Chancen, am Wochenende auf Dorfplätzen Fußballspiele zu beobachten – enthusiastische Fans inklusive.

Erfolgreiche Frauennationalmannschaft

Die Fußball-Nationalmannschaft der Frauen qualifizierte sich bereits dreimal für die EM, zweimal schied man nach der Vorrunde aus, 2013 erreichte das Team das Viertelfinale. Die Isländerinnen stehen im Moment auf Platz 14 der FIFA-Nationenrangliste.

 Islands Männernationalmannschaft

Die Nationalmannschaft der Männer qualifizierte sich erstmals zur Euro 2016 für ein internationales Turnier. Dort erreichte man das Viertelfinale. 2018 qualifizierte sich das Männerteam für die WM, schied jedoch nach der Vorrunde aus. Die folgenden EM- und WM-Qualifikationen wurden nicht erfolgreich abgeschlossen. Auf der FIFA-Rangliste belegt Island im Moment Platz 71.

Angeln

Island ist ein Mekka für jede Art von Angeln, egal, ob Fliegenfischen, Meeresangeln Flussangeln und sogar Eisfischen. Island gehört für Angel-Enthusiasten zu den weltweiten Hotspots, besonders, was Lachsangeln betrifft. Für die Lizenzen an guten Lachsflüssen werden mehrere Tausend Euro aufgerufen. Aber auch für andere Gewässer muss eine Angellizenz gekauft werden, die „Veidikortid“ kostet 10.000 ISK (ca. 67 Euro) und ist für 36 Seen in ganz Island gültig. Bei einer Vielzahl örtlicher Anbieter können auch Angeltrips gebucht werden.

Fazit

Island ist prädestiniert für Aktivitäten in der atemberaubenden Natur. Von einfachen Wanderungen oder kurzen Reitausflügen bis hin zu Gletschertouren oder Paddelabenteuern im Seekajak – Abenteuerlustige, Outdooraffine, aber auch ganz einfach Reisende, die gerne an der frischen Luft unterwegs sind, sie alle werden passende Angebote in Island finden.

Fotos: Thomas Linkel (8), unsplash/Johannes Andersson, flickr/David Lee, Cleves Kristensen, Barry Marsh, North Iceland Tourism (4), West Iceland Tourism (2), South Iceland Tourism (1)